von Arno Schaufler |Halblech-KniebisBreiten Raum in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Halblech nahm ein denkmalgeschütztes Bauernhaus im Ortsteil Kniebis ein. Der hochkarätige "Veteran" aus dem späten 15. Jahrhundert soll laut Landesdenkmalamt saniert werden. Das Gebäude besitzt zwei Tennen und weist seltene Zierformen auf, darunter Giebel- und Tennenbundwerk, Kerbschnitzereien sowie eine offene Riegelwand.
Wie im Rat deutlich wurde, hatte der verstorbene Vorbesitzer wenig Interesse, dieses "Kleinod" zu erhalten. Der jetzige Eigentümer habe dagegen erkannt, wie schützenswert solch ein einmaliges Bauernhaus ist. In nächster Zeit sollen das Dach und einige beschädigte Seitenwände saniert werden, um die historische Bausubstanz für weitere Jahre zu erhalten. Geschätzte Kosten: rund 68000 Euro, an denen sich der Denkmalschutz mit rund 10000, der Bezirk mit 5000 sowie Landkreis und Gemeinde Halblech mit jeweils 2000 Euro beteiligen. Der Eigentümer will zudem Eigenleistungen im Wert von rund 15000 Euro leisten und den restlichen Betrag von 33000 übernehmen.
Hauptamtsleiter Thomas Brandl informierte den Gemeinderat über den fortschreitenden Verfall des markanten Gebäudes - es sei wohl eines der letzten alten Häuser der Gemeinde und sollte erhalten werden. Besonders das undichte Dach muss laut Brandl erneuert werden, ebenso ein Teil der Außenmauern. Zudem sollten die wertvollen, unter Putz liegenden Wandmalereien freigelegt werden.
Wenn auch einige Räte Bedenken äußerten, "dass in einigen Jahren wieder Anteilkosten zu bezahlen sind" oder eventuell andere Bürger für ihr altes Haus ebenfalls einen Zuschuss einfordern könnten, entschied sich das Gremium gegen eine Stimme dafür, diese "Substanzerhaltung" mit einem gemeindlichen Zuschuss von 2000 Euro zu unterstützen. Der Betrag wird in den Haushalt 2009 eingestellt.