Kempten/Allgäu: Bauamt kann früh wie nie mit mehr Geld planen

21. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
laurin schmid

Straßenbau - Konjunkturprogramm kommt Allgäu zu Gute - 2009 vermehrt Mittel für Bestandserhaltung vorhanden

Zu einem so frühen Zeitpunkt hatte Bruno Fischle noch nie soviel Geld sicher. "Das ist ein absolutes Novum", sagt der Leiter des Staatlichen Bauamtes in Kempten über die rund 20 Millionen Euro, von denen er bereits jetzt weiß, dass sie ihm 2009 für Baumaßnahmen an den Allgäuer Bundesstraßen zur Verfügung stehen.

Möglich macht diese frühe Planungs- und Bausicherheit laut Fischle das Konjunkturprogramm des Bundes. Wer davon allerdings profitieren will, muss schnell sein. Denn ein Ziel des Programms ist, ein Auftragsloch im April zu vermeiden. Das heißt: "Wir bekommen Geld vom Bund für alle Maßnahmen, die wir bereits ab April verwirklichen können", sagt Fischle. Das seien einige, denn das Staatliche Bauamt habe vorgearbeitet und etliche Pläne in der Schublade.

Bestandserhaltung

Neu ist heuer außerdem, dass das Geld nicht von vornherein für Neubauten verplant ist. "Zum ersten Mal seit langem können wir uns 2009 wieder offensiv der Bestandserhaltung widmen", zeigt sich Fischle erfreut.

Denn die insgesamt 1300 Kilometer Bundes-, Staats- und Kreisstraßen, die 800 Brücken, 300 Stützmauern und vier Tunnel, die das Staatliche Bauamt im Allgäu betreut, bräuchten Pflege. 4,5 Millionen konnte Fischle heuer bereits jetzt für die Bestandserhaltung einplanen. 2008 habe er für das ganze Jahr nur drei Millionen zur Verfügung gehabt.

Keine zusätzlichen Mittel gebe es dagegen für Staatsstraßen. "Allerdings sollen Maßnahmen dort trotzdem vorgezogen und beschleunigt werden, um auch damit dem Auftragsloch im April entgegenzuwirken", berichtet Fischle. Fünf Millionen Euro stehen ihm derzeit für Maßnahmen an den Staatsstraßen zur Verfügung. Der Behördenleiter rechnet nicht damit, dass sich dieser Betrag noch gravierend erhöht.

Für seine geplanten und laufenden Projekte hat Fischle nach eigener Aussage genug Personal. An anderen Stellen sehe es aufgrund des Personalabbaus durch die Verwaltungsreform aber anders aus. Der Stadt Kempten zum Beispiel gibt das Bauamt Geld für zwei Projekte. Bauen muss sie allerdings selber. "Wie bedienen uns in bestimmten Fällen der Kommunen, die für uns gegen eine Entschädigung die Bauleitplanung übernehmen", sagt Fischle. Das sei früher auch schon gemacht worden, gehe allerdings nur bei größeren Städten, die eine eigene Tiefbauverwaltung haben.