Aitrach (hku). Die Krise in der Baubranche fordert ein weiteres Opfer: Beim Fertigteilwerk Aitrach (FTA) läuft seit gestern ein Insolvenz-Verfahren (siehe Wortweiser). Das zahlungsunfähige Unternehmen beschäftigt 85 Mitarbeiter, darunter neun Auszubildende. FTA stellt seit 30 Jahren großformatige Stahlbeton-Fertigteile her. Gesellschafter sind die Bauunternehmen Eco-Einsiedler, Beck und Zettler. FTA ist nach Firmenangaben in ganz Süddeutschland als Generalunternehmer für schlüsselfertige Gewerbe- und Industriebauten sowie als Zulieferer für andere Baufirmen aufgetreten.
Jüngst habe sich die schon seit mehreren Jahren andauernde Krise in der Branche nochmals verschärft, heißt es bei dem Unternehmen. Das Kapital habe man aufgebraucht und wegen des 'ruinösen Wettbewerbs' seien die bei Aufträgen zu erzielenden Preise nicht einmal kostendeckend, fasst Geschäftsführer Roland Futterer die Situation des Unternehmens zusammen. Auslöser für den Insolvenz-Antrag sei jedoch gewesen, dass ein von FTA beliefertes Ulmer Bau-Unternehmen nicht mehr zahlen könne und somit der Aitracher Firma eine hohe Summe an Einnahmen fehle. Im Insolvenz-Verfahren sind laut Futterer zwei Varianten denkbar: Entweder ein Investor übernimmt FTA oder die bisherigen Gesellschafter entschließen sich zu einer Neugründung des Unternehmens mit einem etwa halbierten Mitarbeiter-Stamm. Wenn ein Schuldner nicht mehr alle gegen ihn gerichteten Forderungen erfüllen kann, soll ein Insolvenz-Verfahren sicherstellen, dass die Gläubiger aus dem noch vorhandenen Vermögen so weit wie möglich befriedigt werden. Am Ende des Verfahrens muss nicht zwangsläufig die Zerschlagung des Unternehmens stehen. Möglich ist auch die Sanierung der Firma oder die Übertragung auf einen anderen Inhaber. (hku)