Oberstdorf (oh). Schingwearfferhiz so der Name der Theatergruppe der Klasse 7a des Oberstdorfer Gertrud-von-Le-Fort-Gymnasiums unter der Leitung von Wolfgang Röck brachte die acht Darsteller (Philipp Bandey, Christof Beil, David Dünßer, Luitpolt Eberle, Pius Geiger, Bernhard Oss, Benedikt Titzler und Alexander Vogler) bei der Aufführung der Drei Könige im Schwabenland von Alfred Weitenauer vielleicht ins Schwitzen, aber nicht aus dem Konzept: Dem Publikum boten sie einen kurzweiligen Abend mit diesem Stück, dessen Komik auf der Verquickung der historischen Dimension mit der Oberallgäuer Region beruht. Den Darstellern gelang es, das in erster Linie auf Sprachwitz angelegte Stück zusätzlich durch entsprechende Requisiten, Gestik und Mimik mit Komik anzureichern. Dazu zählen zum Beispiel das Aufhängen der edlen Kronen an einem gewöhnlichen rustikalen, gedrechselten Kleiderständer wie auch die Mimik des Melchiors (Bernhard Oss), die angesichts der Käsefäden beim Austeilen der Kässpatzen (die waren echt!) zwischen Staunen und Angewidertsein hin und her schwankte.
Die jeweiligen Rollen erforderten recht unterschiedliche Darstellungsweisen. Während der unter Dauerstress leidende Herodes (David Dünßer) schauspielerisch auf allen Ebenen durchgehend gefordert war, verlangte die Rolle des Balthasar (Christof Beil) stoische Ruhe bis hin zur Mimikfreiheit, was in Anbetracht der vielen zum Lachen reizenden Situationen bestimmt nicht einfach umzusetzen war. Balthasar durfte nicht lachen, andere konnten es gelegentlich auch nicht. Gemeint sind die Nicht-Allgäuer Zuschauer, für die das Drama eine dialektale Herausforderung darstellte. Auch für die jungen Schauspieltalente stellte dieses Stück eine besondere Herausforderung dar, weil sie als Vorarbeit die schwäbische Originalfassung ins Oberstdorferische übersetzen mussten. Wir werden auf weitere Auftritte der Scheinwerferhitze gespannt sein dürfen!