Bauausschuss Projektleiter stellt Ideen vor - Kino und Fast-Food-Restaurant gewünscht - Kein Veranstaltungssaal">

Artikel: Bahn und Stadt stellen Weichen für neuen Bahnhof

13. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bauausschuss Projektleiter stellt Ideen vor - Kino und Fast-Food-Restaurant gewünscht - Kein Veranstaltungssaal

Von Karin hehl |BuchloeWenn alles so glatt läuft, wie es sich der Projektleiter der Bahn wünscht, könnte in Buchloe Mitte 2010 mit dem Bau eines neuen Bahnhofs begonnen werden. Diese, auch für viele Stadträte überraschend klare Ansage machte Bernd Huthoff am Dienstagabend in der Sitzung des Bauausschusses. Huthoff ist als Projektleiter im Auftrag der DB federführend bei der Planung eines neuen Empfangsgebäudes für Buchloe.

"Dass neu gebaut werden soll, ist inzwischen auch unserer Regionalleitung vollkommen klar", sagte Huthoff. Denn Buchloe sei mit rund 10800 Fahrgästen pro Tag der zweitwichtigste Bahnhof im Bereich des DB-Regionalbereichs Augsburg. Einem teilweisen Neubau erteilte Huthoff eine deutliche Absage: "Bei mir gibt es keine Teilerneuerung, man muss das Ganze abreißen."

In der Sitzung des Bauausschusses stellte der Projektleiter erstmals seine Vorstellungen für ein neues, voraussichtlich zweistöckiges Bahnhofsgebäude vor.

Neben den üblichen Bahnhofs-typischen Einrichtungen wie Schalter, Fahrkartenautomaten oder Wartebereich sind für Huthoff im neuen Bahnhof auch ein kleiner Laden (etwa 100 Quadratmeter) denkbar, in dem sich Reisende mit Lebensmitteln versorgen können, sowie ein Bäcker, ein Café mit Außensitzplätzen oder eine Buchhandlung.

Doch nicht nur seitens der Bahn können Wünsche für das neue Empfangsgebäude geäußert werden, auch die Stadt kann und soll sich einbringen. Im Bauausschuss kristallisierte sich schnell heraus, dass dort ein Fast-Food-Bereich mit rund 350 Quadratmetern durchaus gerne gesehen wird, ebenso ein kleineres Kino, etwa in der Größenordnung des Türkheimer Filmhauses.

"Ein Saal ist nicht zu finanzieren"

Eine klare Absage erteilten die Mitglieder des Bauauschusses hingegen einem Veranstaltungssaal für rund 400 Personen. "Das ist momentan nicht zu finanzieren. Ich denke, unsere Veranstaltungssäle sind die Aulen der Schulen", brachte es Bürgermeister Josef Schweinberger auf den Punkt.

Projektleiter Huthoff machte in der Sitzung auch deutlich, dass es sich bei den zusammen getragenen Ideen lediglich um das Ergebnis eines ersten "Brainstormings" handelt. "Wenn wir genau geprüft haben, was sich verwirklichen lässt und dies auch wirtschaftlich rentabel ist, wissen wir, was tatsächlich gebaut werden kann", sagte er.

Bahn plant das Gebäude, die Stadt das Umfeld

Erst dann könnten auch Aussagen darüber getroffen werden, wie stark sich die Stadt finanziell an dem neuen Empfangsgebäude beteiligt. Klar ist jedoch, dass die Bahn die Planung hierfür übernimmt, die Kommune hingegen das Umfeld, den Bahnhofsvorplatz samt Kreisverkehr, Busbahnhof und Pendlerparkplätze plant.

Der Zeitplan des Projektentwicklers sieht vor, dass die Gesamtplanung bis Ende nächsten Jahres steht. "Nach der Ausschreibung könnte dann Mitte 2010 mit dem Neubau begonnen werden", sagte Huthoff, "das wäre meine Idealvorstellung." Doch auch die Stadt müsse sich bis dahin entschieden haben, was sie will. Huthoff: "Wir sollten jetzt schauen, wo wir unseren größten gemeinsamen Nenner finden, dann wird das eine Supersache."