Memmingen (maj). - Das Stadtbild wird sich an mehreren Stellen ändern - wenn die Pläne der Deutschen Bahn in die Tat umgesetzt werden. Entlang der Bahnstrecke nach Lindau sollen sieben Unterführungen gebaut werden. Der Grund dafür ist die Einführung von Neigetechnik-Zügen. Geplant ist, die Unterführungen bis zum Jahr 2006 zu errichten. 'Aber da sind sogar Vertreter der Bahn noch skeptisch, ob dieser Zeitrahmen eingehalten werden kann', meint der Memminger Tiefbauamts-Leiter Ingo Mnich. Er nennt die sieben Stellen, an denen heute noch der Straßenverkehr ebenerdig die Schienen kreuzt, an denen aber Unterführungen geplant sind: Allgäuer Straße Dickenreiser Weg Stadtweiherstraße Bodenseestraße Bismarckstraße/Hühnerberg Buxacher Straße Verlängerung der Straße 'Im Unteresch' 'Der Bahn ist es sehr ernst mit diesen Plänen', betont Tiefbauamts-Leiter Mnich. Ein von der Bahn beauftragtes Vermessungsbüro habe vor kurzem umfangreiche Arbeiten durchgeführt.
Frühes Planungs-Stadium Die Pläne befänden sich jedoch noch in einem sehr frühen Stadium, schränkt Mnich ein. Als sicher gelte aber, dass nicht alle der sieben geplanten Unterführungen für den gesamten Verkehr eingerichtet werden sollen. An der Allgäuer-, an der Bodensee- und an der Bismarckstraße seien aber 'voll Kfz-fähige' Unterführungen vorgesehen. Konkrete Zahlen über die voraussichtlichen Kosten sind gegenwärtig noch nicht zu erwarten. Wie Mnich weiter erklärt, muss die Finanzierung nach einem gesetzlich festgelegten Schlüssel erfolgen: Je ein Drittel der Kosten haben die Bahn, der Bund und die Stadt Memmingen zu übernehmen. Die Stadt könne Zuschüsse des Freistaats beantragen. Nach Angaben des Tiefbauamts-Leiters sollen in den kommenden Jahren wegen der Einführung der Neigetechnik in ganz Bayern etwa 70 Bahnübergänge verändert und umgebaut werden. Diese Züge fahren mit höherer Geschwindigkeit und können sich wie ein Motorradfahrer in die Kurve legen. Für sie ist eine spezielle Schienenführung vonnöten.