Der letzte folgenschwere Unfall an der Ampelkreuzung der B 19 neu bei Waltenhofen geschah am Dienstag, 12. Januar: Im Kreuzungsbereich prallte eine 19 Jahre alte Autolenkerin beim Linksabbiegen nach Waltenhofen in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Sowohl die 19-Jährige als auch der Fahrer des entgegenkommenden Wagens erlitten durch den Unfall schwere Verletzungen.
Die Ampelkreuzung hat sich offensichtlich zum Unfallschwerpunkt entwickelt. Allein 2008 passierten dort zwölf folgenschwere Zusammenstöße: Elf Personen erlitten leichte und ein Beteiligter schwere Verletzungen, eine Person starb an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Wegen der häufigen Verkehrsunfälle dort ist die Ampelkreuzung im Visier von staatlichem Bauamt und Polizei. Fachleute beider Behörden (und des Landratsamts Oberallgäu) kommen in unregelmäßigen Abständen zu einer "Unfallkommission" zusammen und beraten über Kreuzungen, an denen es überdurchschnittlich oft "kracht". Um besagte B19-Ampelkreuzung ging es beispielsweise bei einer Besprechung im August, erinnert sich Roland Kind, Polizei-Oberkommissar aus Kempten.
Ampelschaltung unter der Lupe
Ein Problem sei dort gewesen, dass Autolenker, die von Süd nach Nord unterwegs waren, das Ampelrotlicht bei bestimmter Sonneneinstrahlung nicht erkennen konnten. "Deshalb wurden die hellsten LEDs eingebaut, die auf dem Markt sind", sagt Kind. Ob diese Maßnahme allein ausreichend ist, sei fraglich. Auch die Ampelschaltung werde genau unter die Lupe genommen. Aber das Programmieren der jeweiligen Grünphasen sei kompliziert, müsse von externen Fachleuten gemacht werden. Das gehe meist nicht von heute auf morgen.

Frontalzusammenstoß
Sechs Verletzte bei schwerem Unfall in Waltenhofen - darunter vier Kinder
"Oft reichen aber schon kleine Veränderungen an einer Ampelkreuzung, um die Unfallgefahr drastisch zu senken", ist die Erfahrung von Helga Käser, die fürs staatliche Bauamt der Unfallkommission angehört. Sie nennt beispielsweise zusätzliche Verkehrszeichen oder eine bessere Entwässerung im Kreuzungsbereich.
20000 Fahrzeuge täglich
Bei solchen Kreuzungen an viel befahrenen Bundesstraßen gehe es aber auch darum, Staus zu vermeiden. Die B19 bei Waltenhofen sei schließlich mit rund 20000 Fahrzeugen täglich "im Grund eine städtische Haupteinfallstraße", sagt Bruno Fischle, Leiter des Staatlichen Bauamts. Gefährliche Ampelkreuzungen wie die zwischen Autobahn und Waltenhofen würden deshalb besonders genau unter die Lupe genommen, und zwar in jedem Landkreis von einer speziellen Unfallkommission. Die sei im Unterallgäu beispielsweise beim Landratsamt angesiedelt. Dort werde die Öffentlichkeit auch Jahr für Jahr über Unfallschwerpunkte in eigenen Veranstaltungen informiert. In den anderen Landkreisen gebe es solche Veranstaltungen (noch) nicht.