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Azubis müssen für Unterkunft weniger zahlen

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Azubis müssen für Unterkunft weniger zahlen

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    Sonthofen/Oberallgäu | uw | Satt zuzahlen müssen Jugendliche und junge Erwachsene von ihrem Lehrlingsgehalt, wenn sie vollstationär in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht sind. Bislang kassierte der Landkreis als Kostenbeitrag 75 Prozent des Nettoeinkommens. Damit ist nun Schluss: Künftig behalten die jungen Menschen mehr Geld; das Jugendamt handelt die Kostenbeiträge individuell aus.

    Der Kreis-Jugendhilfeausschuss will mit der Änderung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen ist klar: Mancher Auszubildende hat erhebliche Motivationsprobleme, wenn ihm vom Azubi-Lohn nur ein Viertel bleibt. Zudem gab es immer wieder Diskussionen mit den Einrichtungen, die häufig mit verschiedenen Kostenträgern zu tun haben. Denn das Thema ist nicht einheitlich gelöst.

    So behalten Jugendliche aus Kempten von ihrer Ausbildungsvergütung 40 Prozent, Ostallgäuer sogar 45. Und das Unterallgäu handelt die Sätze bereits individuell aus. Im Oberallgäu durften die aktuell 16 betroffenen Jugendlichen bisher nur 25 Prozent behalten. Den Rest kassierte das Jugendamt - insgesamt rund 4100 Euro pro Monat.

    Das wirkte sich so aus, dass ein Kemptener mit 302 Euro Nettoverdienst über 120 Euro in der Tasche behielt, während ein Oberallgäuer zwar 381 Euro verdiente, ihm aber nur 95 Euro blieben.

    Wenn nun die Oberallgäuer mehr Geld behalten, soll das auch pädagogisch wirken: Die Azubis sind motivierter, erhalten mehr Verantwortung und lernen besser den Umgang mit Geld. So könnte das Jugendamt mit seinen Klienten vereinbaren, dass die mehr Geld bekommen, dafür aber Bekleidung oder Fahrtkosten selbst bezahlen. Zudem soll von dem Geld etwas gespart werden - etwa für Führerschein oder Möbel.

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