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Autowerkstatt mit Lagerhalle geht in Flammen auf

Niederstaufen

Autowerkstatt mit Lagerhalle geht in Flammen auf

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    Bei einem spektakulären Großbrand ist am Sonntagabend ein Autohaus mit Werkstatthalle in Niederstaufen, Ortsteil Umgangs, zerstört worden. Die Feuerwehren, die mit 150 Einsatzkräften vor Ort waren, brachten die Flammen zwar unter Kontrolle, konnten den Betrieb jedoch nicht retten. Er brannte fast vollständig nieder. Acht Personen, darunter ein Feuerwehrmann und der Firmeninhaber, wurden leicht verletzt. Entgegen erster Polizeimeldungen in der Brandnacht wurde das etwa 25 Meter daneben stehende Wohnhaus nicht in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden wird laut Polizei auf etwa eine Million Euro geschätzt. Um die Ermittlung der Brandursache kümmert sich die Kriminalpolizei.

    Eine schwarze Rauchwolke

    Eine schwarze Rauchsäule stand am Sonntagabend gegen halb neun über Niederstaufen. Sie breitete sich wie ein dunkles Wolkenband weit über das Westallgäu aus. Vor allem durch brenndende Reifen entwickelte der Brand in der Kfz-Werkstatt dichten Qualm. Zunächst wurde wegen des Rauchs über Radio eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr Weiler nahm Luftmessungen vor, stellte jedoch keine Schadstoffe fest. Die Warnmeldung wurde deshalb am späten Abend zurückgenommen. Nach Vermutung von Kreisbrandrat Friedhold Schneider hat die Thermik die Gase in höhere Luftschichten abgezogen.

    Gegen 20.10 Uhr war die Integrierte Leitstelle Kempten alarmiert worden. Als die Feuerwehren eintrafen, stand das Gebäude, eine Autowerkstatt mit Lagerhalle und Büroräumen, bereits voll in Flammen.

    Laut Kreisbrandrat Schneider hatten die Wehren Probleme mit der Wasserversorgung, da der Hydrant bei dem vor gut fünf Jahren an einer ehemaligen Hofstelle eingerichteten Betrieb nicht genügend Wasser lieferte. "Die brennenden Reifen entwickeln eine gewaltige Hitze. Nur mit viel Wasser und Schaum kann ein solcher Flammenherd bekämpft werden", so Schneider. Zusätzliches Wasser wurde deshalb über 2000 Meter lange Schlauchleitungen aus dem nahegelegenen Opfenbach und aus einem Fischweiher entnommen. Mit Hilfe von rund 2000 Liter Schaummittel gelang es den Feuerwehren, den Brand zu ersticken.

    Sie verhinderten so nach Einschätzung des Kreisbrandrats weitere massive Umweltschädigungen.

    Auch eine auf dem Dach befindliche Photovoltaik-Anlage erschwerte den Zugriff. Gefährlich wurde der Einsatz für die Einsatzkräfte zudem durch in der Halle gelagerte Gasflaschen, von denen laut Polizei zwei aufgrund der Hitzeentwicklung explodierten. Die übrigen Flaschen konnten heruntergekühlt und die Explosionsgefahr gebannt werden.Wie die Polizei mitteilt, ist der Brand im Bereich einer Hackschnitzelanlage ausgebrochen. Die Ursache ist jedoch noch ungeklärt. Die 140 Feuerwehrler kamen aus Niederstaufen, Sigmarszell, Opfenbach, Heimenkirch, Lindenberg und Scheidegg. Des weiteren waren 35 Helfer der Rettungsdienste am Unglücksort; das Technische Hilfswerk leuchtete ihn mit speziellem Gerät aus.

    Die Einsatzleitung hatte Markus Elbs, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Niederstaufen. (ins, kr, wa)

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