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Auto-Waschanlagen für ganz Europa

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Auto-Waschanlagen für ganz Europa

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    Benninger Traditionsfirma seit Jahren im Aufwind. Von Markus Bär Benningen/Memmingen Waschanlagen aus Benningen im Unterallgäu sind in zahlreichen Tankstellen in ganz Europa zu finden: Mit 'kratzerfreier Autowäsche' durch lackschonende Textilien statt Kunststoffbürsten will sich die Otto Christ AG nun weitere Anteile in der Branche sichern. Die über 120 Jahre alte Traditionsfirma hat nach eigenen Angaben allein in Deutschland einen Marktanteil von 30 bis 40 Prozent, was laut Vorstandsmitglied Rolf-Günter Krupezki einer Verdoppelung seit Beginn der 90er Jahre entspricht.

    'Wir machen alle wichtigen Dinge im eigenen Haus, sonst geht Know-how verloren', beschreibt Vorstandsvorsitzender Franz Christ die Unternehmensphilosophie. Obwohl dies gegen den allgemeinen Trend sei, möglichst viel 'draußen' machen zu lassen. So habe die Firma ihren wasserdichten Elektromotor selbst hergestellt. Auch die patentierte 'Gelenkbürste' wurde in Benningen entwickelt und wird dort auch produziert. Die Bürste passe sich exakt den Formen eines Autos an. Ein gleichwertiges Produkt suche man sonst auf dem Weltmarkt vergeblich.

    Mit einem neuartigem Textil, dem 'Christ-Sensotex' wollen die Unterallgäuer nun die Lackkratzer, die durch die bisher üblichen Kunststoffbürsten entstünden, vermeiden. Diese Kratzer können zwar wegpoliert werden. 'Doch wer macht das schon', fragt Christ. Mit dem neuen Material habe das Unternehmen die Nase vorn in der Branche. In Deutschland gebe es neben der Benninger Firma nur noch drei Anbieter, alle in Augsburg beheimatet, die fusioniert hätten und so einen Marktanteil von 60 bis 70 Prozent erreichten.

    Etwa 1000 Waschanlagen, sogenannte Portalanlagen, verlassen jährlich das Benninger Werk. 'Wir stellen zehn verschiedene Typen her', so Christ. Der Preis für eine Portalanlage: rund 100 000 Mark. Des weiteren bauen die Benninger ganze Waschstraßen für Autos sowie für Lastwagen, Busse und neuerdings auch Straßenbahnen. Daneben gibt es noch Staubsauger und andere Ausrüstungen für Autoreinigungsplätze, an denen der Autobesitzer selbst Hand an sein Fahrzeug legt.

    Einen weiteren wichtiger Grund für den Erfolg des Unternehmens sieht Finanzvorstand Krupezki in der Tatsache, dass die Firma seit Anbeginn ein Familienunternehmen ist. Das präge die Mentalität entscheidend. 'Nicht Wachstum und Verdrängung von Konkurrenten um jeden Preis sind bei uns maßgeblich.' Die Kalkulation orientiere sich ausschließlich am Ertrag und nicht daran, mit aller Gewalt der größte Anbieter zu werden. Dies sei ein Grund dafür, warum das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren mehr als 30 Millionen Mark investieren konnte, ohne dabei Schulden zu machen.

    Strategie sei nun, auch künftig 'der Konkurrenz technologisch um eine Nasenlänge voraus zu sein.' Das sichere auch den europäischen Geschäftsbereich. 'Hier haben wir einen Marktanteil von 25 Prozent.' In fast allen Ländern des Kontinents sei die Christ AG vertreten. In den Niederlanden, in Österreich und in der Schweiz habe die Firma Marktanteile bis zu 60 Prozent. In weiteren Ländern wolle man nun ähnlich erfolgreich werden.

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