Mit einem neuen Service-Angebot können sich die Günztaler ab 1. April so manchen Weg nach Marktoberdorf sparen. Denn ab Donnerstag können Kraftfahrzeuge auch im Obergünzburger Rathaus abgemeldet werden. Die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Obergünzburg hatte den Antrag gestellt und kann diese Dienstleistung nun als erste im gesamten Ostallgäu anbieten. Alle Ostallgäuer - also nicht nur die Bürger der VG-Gemeinden -, können diesen Service in Anspruch nehmen. Fahrzeug-Anmeldungen sind jedoch nicht möglich. Der Eintrag von Halteränderungen - wie neue Adresse oder neuer Name - wird erst in einigen Monaten ebenfalls möglich sein.
Ein zusätzlicher personeller Aufwand ist trotz dieser Service-Erweiterung nicht nötig, unterstrich Bürgermeister Lars Leveringhaus. Die Aufgabe wird von den Angestellten des Einwohnermeldeamtes (1. Stock) mit übernommen. Einen Tag lang wurden sie vom Sachgebietsleiter Verkehrswesen im Landratsamt, Thomas Haltmayr, geschult. Als zusätzliche Ausrüstung war lediglich ein Drucker nötig, den das Landratsamt stellte.
Ansonsten kann die vorhandene EDV-Struktur in Obergünzburg genutzt werden. Die schnelle Umsetzung war möglich, so Leveringhaus, weil Obergünzburg in das kommunale Behördennetz des Landkreises eingebunden ist. Die wichtigsten Dokumente werden künftig vor Ort eingescannt und per E-Mail an die Zulassungsstelle des Landratsamtes übermittelt. Dort werden sie elektronisch archiviert.
Erste Verwaltungsgemeinschaft im Ostallgäu mit diesem Service
"Dieses Angebot wird im Landkreis Schule machen, da bin ich mir sicher", begrüßte Landrat Johann Fleschhut den neuen Service, dessen Startschuss gestern offiziell fiel. Die Gebühren, die für den Bürger anfallen, werden sich Landkreis und VG je zur Hälfte teilen. Sie liegen in gleicher Höhe wie bei Abmeldungen bei der Kfz-Zulassungsstelle am Landratsamt. Von rund 600 bis 1000 Abmeldevorgängen im Jahr im Raum Obergünzburg, Ronsberg und Eggenthal geht die Zulassungsstelle aus.
Wenn nun alle Betroffenen das neue Angebot im Obergünzburger Rathaus wahrnehmen, errechnet Thomas Haltmayr bei 600 Nutzungen eine Einsparung von rund 13000 Kilometern und 250 Stunden Fahrzeit nach Marktoberdorf für die Bürgerinnen und Bürger. In Füssen befindet sich bereits eine Außenstelle der Kfz-Zulassungsstelle, die mit Mitarbeitern des Landratsamtes besetzt ist. In Buchloe übernimmt ein privater Anbieter den Service. (sg)