Edi Geyer und der Ruhestand Oberstdorf (pts). Ausschlafen, Ski fahren, Bergsteigen gehen: Das sind die Dinge, die sich Eduard Geyer für die erste Zeit seines Ruhestands nach 29-jähriger Tätigkeit als Oberstdorfer Bürgermeister vorgenommen hat. Beim Jahresabschluss des Gemeinderats blickte Geyer nach vorn in die Zeit nach der März-Gemeinderatswahl. Er ließ in launigen Worten aber auch einige Dinge der Vergangenheit Revue passieren. Die haben mir einfach nicht mehr das Rathaus gegönnt, ging Geyer mit hintergründigem Humor auf den momentanen Stillstand im Gemeinderat zum geplanten Verwaltungs-Neubau ein.
Auch bei der Vermarktung von Mineralwasser aus Oberstdorf gestand der Rathaus-Chef als treibende Kraft ein, sein Werk nicht vollenden zu können (wir berichteten). Dennoch müsse die Kommune am Ziel festhalten, den wirtschaftlichen wie touristischen Vorteil des Mineralwassers für sich zu nutzen. Die ins Trudeln geratene Mineralwasser-Gesellschaft werde schon überleben, glaubt Geyer. Den Fehlschlägen zuletzt stellte der Rathaus-Chef den Bahnhofs-Neubau, die erfolgreiche Bewerbung um die Nordische Ski-WM 2005 und das vor den Gerichten standgehaltene Verkehrskonzept gegenüber. Auf die vielen Kämpfe innerhalb des Gemeinderats und auf die oft widerstrebenden Interessen im Urlaubs-ort eingehend, ließ Geyer wieder Abgründiges durchblicken: Es ist erstaunlich, dass ich die fast 30 Jahre im Rathaus überlebt habe. Vize-Bürgermeister Toni Huber, dem es Jahr für Jahr obliegt, ebenso sybillinisch auf Geyers Beitrag zu antworten, wusste bereits einen Job für den baldigen Ex-Bürgermeister, mit dem man ja weitestgehend zufrieden gewesen sei. Edi Geyer könne ja künftig die Mineralwasser-Leitung bewachen, schlug Huber schelmisch vor.