Kempten/Oberallgäu (sir). Die Ausbildung zum Landwirt ist Voraussetzung für den Einstieg in die dreisemestrige Landwirtschaftsschule, die mit dem Staatlich geprüfter Techniker für Landbau endet. 14 junge Männer haben diese schulische Weiterbildung erfolgreich absolviert und wurden vom Leitendem Landwirtschaftsdirektor Dr. Alois Kling verabschiedet.
Nach einer, wie Kling formulierte, Flurbereinigung in Sachen Landwirtschaftsschulen gibt es noch fünf Schulstandorte in Bayern. Der in Kempten habe Tradition und sei, nach etlichen Jahren der Stagnation, wieder gefragt. Besuchten im vergangenen Semester insgesamt 31 junge Leute die Landwirtschaftsschule, so waren es 2000 beispielsweise nur 18. Das Berufsgrundschuljahr in Kempten durchlaufen derzeit 33 angehende Landwirte. Diese Zahlen sind laut Kling erfreulich. Für das kommende Schuljahr gibt es bereits 22 Anmeldungen. Der Schuldirektor wies auch auf die Alpwirtschaftsakademie in Immenstadt hin, die sich in erster Linie an Nebenerwerbslandwirte richte, diese praxisnah ausbilde und auf die Prüfung zum Landwirt vorbereite. Außerdem gebe es in Kempten das so genannte Bildungsprogramm Landwirtschaft (Bi La). Dort würden in der Landwirtschaft Tätige, die eine Erstausbildung in einem anderen Beruf haben, aber vier Jahre Berufspraxis in der Landwirtschaft vorweisen könnten, auf die Abschlussprüfung zum Landwirt vorbereitet. Neue Bi La-Kurse beginnen im Herbst. Laut Kling gibt es bayernweit keinen Landkreis mit einem so umfangreichen Bildungsangebot in der Landwirtschaft. Schulsprecher Florian Bach (Rettenberg) wies auf die umfangreiche Ausbildung in den vergangenen eineinhalb Jahren hin: Zwei Se- mester waren reiner Schulunterricht, das Sommerhalbjahr war der Praxis gewidmet. Richard Hiepp, Landwirtschaftsbeauftragter der Stadt Kempten, wies die Absolventen auf den rauhen Wind in der Landwirtschaft hin. Überzeugen Sie Ihre Eltern von der ein oder anderen Neuerung am Hof motivierte Helmut Mader, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes im Kreis Oberallgäu, die Absolventen. Albert Balser von der Regierung von Schwaben, wies darauf hin, dass in der heutigen Zeit Betriebsleiter mit Unternehmerqualitäten und sozialer Kompetenz gefragt seien.