Der Einstieg von Thomas Rathgeber ins Profi-Geschäft verlief kometenhaft. Im Januar 2006 ging er vom Fußball-Bayernligisten FC zum Zweitligisten VfL Bochum und schaffte auf Anhieb mit dem Revierverein den Aufstieg in die Bundesliga. Danach kam die Karriere des Allgäuers etwas ins Stocken. Derzeit spielt er bei der SpVgg Unterhaching in der 3. Liga, wo er im letzten Jahr wegen einer Verletzung lange aussetzen musste.
Marcel Koller war angetan
Trainer Marcel Koller war in der Anfangszeit ziemlich angetan vom jungen Allgäuer. Das änderte sich schnell, als Bochum im Oberhaus gegen den Abstieg spielte. "Er hat gesagt, dass er im Abstiegskampf mehr auf die erfahrenen Spieler setzt." So kam Rathgeber (23) nur zu einem Kurzeinsatz und wurde in der Winterpause 2007 an die SpVgg Unterhaching verliehen.
In der 2. Liga sollte er Spielpraxis sammeln, um danach wieder zum VfL Bochum zurückzukehren. Die Münchner stiegen ab, waren aber von Rathgeber so angetan, dass sie ihn nach der Saison behielten. Am Wiederaufstieg scheiterten die Oberbayern nur knapp. Rathgeber war Stammspieler, Leistungsträger und gut im Geschäft.
Im April aber riss er sich in der Partie beim VfR Aalen (0:0) zwei Außenbänder im Sprunggelenk. Nicht so schlimm hätte man denken können. "Bis zur nächsten Saison bin ich wieder fit", war Rathgebers erster Gedanke. "Das wird schon wieder." Wurde es aber nicht. Im Normalfall fällt ein Spieler mit dieser Verletzung höchstens sechs Wochen aus. Bei Rathgeber wurden es sieben Monate.

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Die Verletzung wollte einfach nicht heilen, Vernarbungen bildeten sich. Immer wieder entzündete sich das Gewebe im Sprunggelenk. Im Sommer entschloss sich Rathgeber zu einer Operation.
Seitdem geht es aufwärts. Im November musste er wieder ran, "obwohl ich noch nicht fit war." Unterhaching hatte viele Verletzte. Rathgeber stellte aber sich in den Dienst der Mannschaft und spielte. Mit Schmerzen zwar, aber er spielte; wohl das Wichtigste für einen Fußballer und ein Zeichen an seinen Trainer Ralph Hasenhüttl, dass er wieder auf ihn zählen kann.
Rathgeber ist ein Beißer, einer der in den 90 Minuten auf dem Platz alles gibt - und danach. Jetzt im Winterurlaub in Kempten geht er in den Kraftraum, ohne dass es ihm vom Verein verordnet worden wäre. Rathgeber hat den unbedingten Willen zur Leistung. Etwas anderes zählt für ihn nicht. Und jetzt, da die Schmerzen im Sprunggelenk weg sind, gibt er noch mehr Gas, weil die Entspannung in seinen Körper zurückgekehrt ist.
"Das Gelenk fühlt sich wieder gut an", sagt er, spürbar erleichtert.
Vorsatz für das Neue Jahr
Rathgebers Vorsatz für das Neue Jahr entspricht eher einem Wunsch. "Ich will verletzungsfrei bleiben. Wenn ich fit bin, kann ich in der 2.Bundesliga zu spielen. Das traue ich mir zu." Am besten mit der SpVgg Unterhaching. Die Chance zum Aufstieg besteht noch.