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Aus Lions-Brunnen sprudelt

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Aus Lions-Brunnen sprudelt

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    Wasser für 1600 Menschen Hilfsprojekt mit Geld aus Kempten und Babenhausen beendet Buchenberg (az). Insgesamt 12 000 Mark hatten die Lions Clubs Kempten-Buchenberg sowie Babenhausen vor rund einem Jahr für den Bau zweier Trinkwasserbrunnen im Senegal gespendet. Inzwischen sprudelt aus beiden kostbares Nass für insgesamt rund 1600 Menschen der Sahelzone. Im Beisein von Lions-Mitglied Gottfried Kölbl (Buchenberg) wurden die Brunnen nun eingeweiht.

    Anlässlich der 15-Jahr-Feier des Lions Clubs Kempten-Buchenberg hatten die Lions beschlossen, einen Brunnen im Senegal zu stiften. Auf einer Reise nach Westafrika hatte Kölbl daraufhin Dörfer im Nord-Senegal besucht, deren Wassersituation besonders schlecht war. Andererseits war dort der Untergrund so günstig, dass mit dem normalerweise nötigen Betrag von 12 000 Mark gleich zwei Brunnen gebaut werden konnten. Gemeinsam mit dem Babenhausener Club konnte die nötige Summe aufgebracht werden (wir berichteten). Partner beim Brunnenbau war der Oberstdorfer Verein 'Wasser für den Senegal', dessen Vorstandsmitglied Kölbl ist.

    Vor kurzem reiste Gottfried Kölbl mit seiner Frau Ingrid in den Senegal, um die beiden Lions-Brunnen in Thiekene und Mbabu einzuweihen. Beide Dörfer liegen mitten in der Dornstrauch-Savanne und sind rund 25 Kilometer von der nächstgrößeren Stadt Louga entfernt, Schule und Krankenstation sind über acht Kilometer entfernt.

    Pro Jahr fallen dort nur 400 bis 500 Millimeter Regen. Auf dem sandigen Boden wachsen nur Hirse und Erdnüsse, Viehhaltung ist nur eingeschränkt möglich. Entsprechend spartanisch sieht der Speiseplan aus: Hirsebrei, etwas Früchte und Gemüse, manchmal Trockenfisch, ganz selten Fleisch.

    Das mit Sand durchsetzte Trinkwasser wurde bislang von den Frauen beider Dörfer aus einem etwa drei Kilometer entfernten alten Brunnen geholt. Für diese ist es eine enorme Erleichterung, nicht mehr bei sengender Hitze die 20 Kilo schweren Wasserbehälter schleppen zu müssen. So war es ein großer Augenblick, als bei der Einweihung der erste Eimer sauberes Trinkwasser aus 35 Metern Tiefe hochgezogen wurde. Zur Einweihung tanzten die Frauen ­ im Anschluss an eine christlich-islamische Zeremonie ­ in Festtagskleidern.

    Als Geschenk erhielten Ingrid und Gottfried Kölbl zwei lebende Hühner und einen Sack Erdnüsse. Das Ehepaar besuchte noch weitere zehn Dörfer, die einen Brunnen wünschten, ebenso eine Schule und eine Krankenstation. Über die Wünsche wird der Vorstand des Vereins 'Wasser für den Senegal' in Kürze entscheiden. Seit fast zehn Jahren versucht der Verein, das Leben der Landbevölkerung im Senegal zu erleichtern ­ durch Trinkwasser, Schulbildung und medizinische Hilfe. i Der Verein 'Hilfe für Afrika ­ Wasser für den Senegal' (Vereinsvorsitzender Franz Bickel aus Oberstdorf, Telefon 0 83 22/34 47) hat ein Spendenkonto bei der Sparkasse Allgäu (BLZ 733 500 00), Konto 320 243 835.

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