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Aus für Penny in Altusried

Schließung

Aus für Penny in Altusried

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    Aus für Penny in Altusried
    Aus für Penny in Altusried Foto: Martina Diemand

    'Wir schließen' steht in weißer Schrift auf roten Plakaten. Sie hängen an den Türen des Penny-Markts in Altusried und kündigen an, dass der Discounter am Samstag, 20. Oktober, ein letztes Mal geöffnet haben wird. 'Wirtschaftliche Gründe', heißt es von der Leitung der Region Eching der Penny-Markt GmbH, hätten die Schließung 'unvermeidlich' gemacht.

    Der Wettbewerb, steht in der Antwort von Penny auf eine Anfrage der AZ, habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft. Und weiter: 'Unsere Versuche, die laufenden Kosten im Hinblick auf die Miete an die wirtschaftliche Ertragskraft des Standortes anzupassen, sind an unterschiedlichen Vorstellungen gescheitert. Über eine Modernisierung des Marktes konnte auch keine einvernehmliche Lösung mit dem Vermieter gefunden werden.' Worte, die Werner Binser so nicht stehenlassen möchte. Der Kemptener ist Eigentümer des Gebäudes und betont, dass er zuletzt 140 000 Euro in Maßnahmen an der Immobilie investiert habe. Vielmehr schiebe Penny einen Grund vor, um den Standort Altusried zu verlassen.

    Für Binser gehe es jetzt darum, in dem Gebäude mit 705 Quadratmetern Verkaufsfläche (eine Genehmigung für eine Erweiterung auf 1000 Quadratmeter gebe es bereits) schnell wieder zu vermieten – und zwar erneut an einen Lebensmittelmarkt. 'Ich habe Feneberg bereits ein Angebot gemacht', sagt Binser. Thomas Feneberg bestätigt das: 'Wir prüfen die Sache gerade.'

    Wie berichtet sucht Feneberg sei langem eine Alternative zum jetzigen Standort in der Kemptener Straße. Die schien mit einem im Park hinterm Rathaus geplanten Neubau gefunden. Doch die Bürger sagten Nein: Beim Entscheid vor knapp vier Wochen wurde das Projekt mit einer 37-Stimmen-Mehrheit abgelehnt.

    'Mittlerweile wird es eng'

    Bekanntermaßen will Feneberg den Standort Altusried aufgeben, wenn sich nicht bald eine Lösung abzeichnet. Umso brisanter ist für den Ort die bevorstehende Schließung von Penny am Samstag. Das findet beispielsweise Altusriederin Gabi Mayer. 'Mittlerweile wird es bei den Lebensmittelgeschäften eng', sagt sie und hofft, dass es Bemühungen geben wird, wenigstens Feneberg am Ort zu halten.

    'Richtig geschockt' von der Schließungsnachricht war eine 46-jährige Altusriederin. Sie schimpft: 'Die Bürger aus den umliegenden Orten haben den Markt abgelehnt und wir Altusrieder haben nichts davon.

    ' Und auch Ellen Meißner weiß nicht, wie es jetzt in Altusried weitergehen soll. Zwar ist der Dorfpark für sie nicht der geeignete Standort für einen Lebensmittelmarkt. 'Aber wir brauchen Einkaufsmöglichkeiten im Ort.'

    Wie kann es nun also weitergehen? Darauf hat auch Bürgermeister Heribert Kammel keine Antwort. Die Penny-Schließung sei bedauerlich, aber die Gemeinde könne da nichts tun. 'Ich hoffe', so Kammel, 'dass für das bald leerstehende Penny-Gebäude eine Lösung gefunden wird, die für Altusried gut ist.' Was die Innerortsentwicklung angeht, müsse der Gemeinderat sich noch Gedanken machen.

    Als 'großen Verlust für die Infrastruktur in dem Bereich' sieht Roland Wintergerst, Vorsitzender des Gemeindeentwicklungsvereins, der für den Markt im Dorfpark gekämpft hatte, die Schließung. Für ihn gehe es nun darum, Lösungen zu finden. Zwar sei dem Verein eine Entwicklung im Ort wichtig, 'wenn es aber dort keine Lösungen gibt, muss man doch wieder über Standorte am Rand nachdenken. Schade fände er, wenn es jetzt im Gemeinderat eine Stagnation gäbe.

    Und was sagt die Bürgerinitiative (BI) Rathaus-Ortsentwicklung Altusried, die die Ansiedlung eines Marktes über das Bürgerbegehren erfolgreich verhindert hat, zu der Schließung? Für Vize-BI-Chef Peter Schädle ist die Entscheidung von Penny 'keine Hiobsbotschaft'. Es seien Verkaufsflächen da und es werde bald wieder einen Markt an der Stelle geben.

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