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Aus Berlin zur Erholung ins Westallgäu

Lindenberg

Aus Berlin zur Erholung ins Westallgäu

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    Auf den Tag genau 50 Jahre nach der Eröffnung des Familienferiendorfs Nadenberg trafen sich Stadträte, Freunde, Gönner, Mitarbeiter und vor allem auch ehemalige Gäste zum Jubiläum. An den geschichtlichen Hintergrund wurde dabei erinnert - und anschließend manche Geschichte aus dem Alltag des Feriendorfs aufgefrischt.

    Lindenbergs Bürgermeister Johann Zeh erinnerte daran, dass mit dem Feriendorf die Stadt einen Teil deutscher Nachkriegsgeschichte mitgeschrieben habe. Hierher kamen Familien aus Berlin zur Erholung. Für Lindenberg habe das Feriendorf stets eine große Rolle gespielt. Nicht zuletzt kam deshalb neben manchem Minister sogar der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke in die Hutstadt. Und bei der Eröffnung am 15. Mai 1960 war Berlins regierender Bürgermeister Willy Brandt zugegen.

    Nicht immer einfach sei das Verhältnis der Stadt mit dem jetzigen Betreiber des Feriendorfs - "doch erweist sich der jetzige Bayernpark immer als offener und engagierter Partner", so Zeh. 2006 hatte die niederländische Roompot-Gruppe das Feriendorf übernommen und betreibt es nun unter dem Namen "Bayernpark Lindenberg".

    In Folge der Blockade gegründet

    Mit der Geschichte des Feriendorfes in den vergangenen 50 Jahren hat sich der Arbeitskreis "Historisches Lindenberg" in den letzten Monaten beschäftigt. Das Ergebnis präsentierten Dr. Georg Grübel und Werner Budzinski, die bei ihrer Arbeit von Stadtarchivar Günter Fichter unterstützt wurden.

    Drei Jahrzehnte lang war die "Stiftung Hilfswerk Berlin" Eigentümer und Betreiber des Feriendorfes. Sie wurde in Folge der Blockade des Westteils von Berlin gegründet und sollte der Erholung von Familien dienen. Gegen 20 Mitbewerber setzte sich Lindenberg als Standort für das erste Feriendorf durch. Im September 1958 erfolgte dann der Spatenstich, Anfang Mai 1960 kamen die ersten Gäste mit dem Sonderzug in Röthenbach an. 74 Häuser standen zunächst zur Verfügung, 1963 folgten weitere 34 Häuser.

    Eine "inoffizielle, aber lebendige Städtepartnerschaft" habe sich zwischen Lindenberg und Berlin entwickelt, so Grübel. Denn es kamen nicht nur Familien aus Berlin ins Allgäu - auch Allgäuer Gruppen fuhren in die damals geteilte Stadt. Seit der Eröffnung war Gerhard Fey als "Dorfschulze" Leiter der Einrichtung. 1987 ging er in den Ruhestand. Ihm folgte Joe Peinze. Nur kurze Zeit später kam mit der Wiedervereinigung der große Wandel: Die Stiftung löste sich auf und stand für die finanzielle Unterstützung nicht mehr zur Verfügung.

    Eine Chronik über das Feriendorf gibt es beim Lindenberger Gästeamt.

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