Weiler/Scheidegg | bes | Die Mitarbeiter der Westallgäuer Seniorenbetreuungs gGmbH (WSB) bangen um ihre Arbeitsplätze. Hintergrund ist die drohende Auflösung der Gesellschaft, die die beiden Seniorenheime Rothach in Weiler und St. Vinzenz in Scheidegg betreibt.
Beide Häuser werden neu gebaut. Die Gemeinde Scheidegg würde die WSB gerne fortführen, kann dies aber in der jetzigen Form alleine nicht stemmen. Der Gemeinderat Weiler-Simmerberg hat auf seiner jüngsten Sitzung Tendenzen verlauten lassen, künftig die WSB zugunsten eines privaten Betreibers einzustellen - auch wenn auf dem Papier noch alle Möglichkeiten offen sind.
Insgesamt 40 Mitarbeiter beider WSB-Häuser haben nun in einem gemeinsamen Brief an die Heimatzeitung ihre Befürchtungen geäußert. "Aus Sicht der WSB-Mitarbeiter ist das Aus der WSB nicht nur eine Bedrohung, sondern bereits beschlossene Sache", heißt es in dem Schreiben.
Sie äußern zwar Verständnis dafür, dass die Gemeinde angesichts der klammen Haushaltslage einen Investor sucht. "Warum aber ein neuer Betreiber? Die Nachteile bei Fremdvergabe überwiegen um ein Vielfaches im Vergleich zum eben geschilderten Risiko. Bei der Fremdvergabe bestehen seitens des Marktes wenige Einflussmöglichkeiten bei konzeptionellen, inhaltlichen oder unternehmerischen Entscheidungen des künftigen Betreibers. Die Einflussnahme auf einigermaßen ordentlich bezahlte Arbeitsplätze ist ebenfalls dahin. Dies wäre aber notwendig, um den Bewohnern das vom Bürgermeister Rudolph geforderte Zuhause, in der diese sich wohlfühlen, bieten zu können", argumentieren die WSB-Mitarbeiter in ihrem Brief.
Außerdem bemängeln sie, dass die meisten Räte die "emotionalen Werte", die bei der Ausschreibung berücksichtigt werden sollen, offenbar bei ihrer Entscheidung vergessen haben, als sie gegen den Antrag von Gerd Ilg (SPD) gestimmt hatten, lediglich einen Investor zu suchen und die WSB weiterhin als Betreiber einzusetzen: "Selbst die anwesenden Verwaltungsbeiratsmitglieder der WSB haben mit Ausnahme von Herrn Ilg ,gegen die WSB gestimmt. Bedauerlich."

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Zusammen mit Scheidegg
In dem Schreiben heißt es weiter, dass Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph die WSB-Geschäftsführung bei der letzten Betriebsversammlung aufgefordert habe, sich auf die Betreiberausschreibung zu bewerben. D
ie Mitarbeiter stellen dazu folgende Frage: "Wäre es nicht wesentlich einfacher gewesen, zusammen mit Scheidegg deren Weg zu beschreiten, nämlich Investor suchen, Betreibung durch die WSB?"