Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Aufwändiges Bauen fürs Bergstätt-Wasser

Allgäu

Aufwändiges Bauen fürs Bergstätt-Wasser

    • |
    • |

    Immenstadt/MIssen/Waltenhofen (ho). - Weil der Bergstätte das eigene (Quell-)Wasser auszugehen droht, muss das lebensnotwendige Nass künftig vom Tal bis zu 288 Höhenmeter hinauf gepumpt werden. Und das verlangt der Stadt einen finanziellen Kraftakt ab: Nach einer ersten groben Schätzung muss sie im kommenden Jahr für einen neuen Hochbehälter, kilometer lange Leitungen und zwei Druckerhöhungsanlagen mindestens eine Million Euro in die Hand nehmen, damit die Wasserversorgung in ihrer 'oberen Etage' auf lange Sicht gesichert ist. Kapf-, Besler- und Heumoosquelle waren bisher sicherer Wasser-Lieferant für das weitläufige Bergstätt-Illergebiet (an dem Netz 'hängen' neben den Immenstädter Ortsteilen auch Teile von Waltenhofen sowie die Missen-Dörfer Berg und Börlas). Sie verfügen jedoch nach den inzwischen geltenden, strengeren Vorschriften nicht mehr über ausreichende Wasserschutzgebiete, und ihre Schüttung reicht für den deutlich gestiegenen Wassebedarf nicht mehr aus. Deshalb hat die Stadt bereits im vergangenen Jahr begonnen, ein aufwändiges Konzept zu realisieren, das die Abnehmer 'droben' künftig mit Fernwasser von 'unten' bedienen soll. Dazu wurde in einem ersten, heuer im Herbst fertiggestellten Bauabschnitt für 480 000 Euro von Seifen bis Bräunlings eine entsprechend groß dimensionierte Wasserleitung verlegt. Und fürs nächsten Jahr steht nun ein weiterer finanzieller Brocken an: Vom Hochbehälter (HB) Bräunlings auf 777 Metern, der ertüchtigt wird, muss eine ein Kilometer lange Leitung den Berg hoch bis Akams verlegt werden.

    In Luitharz (915 Meter) sind ein neuer Hochbehälter und ein Pumpwerk geplant. Von hier aus wird eine neue Leitung bis Knottenried gebaut, während ein anderer Strang weiterhin die Hochbehälter in Gopprechts (915) und Niedersonthofen (775) bedient. Gleichzeitig kann - dank der starken Pumpe - von Luitharz aus auch der Hochbehälter Diepolz auf 1065 Metern Höhe versorgt werden.'Wir müssen nächsten Jahr bauen - da beißt die Maus kein' Faden ab', ließ Bürgermeister Gerd Bischoff vor dem Stadtrat an der unaufschiebbaren Notwendigkeit dieser Investitionen keinen Zweifel. Er verwies auf Versorgungsengpässe im vergangenen Winter, aber auch auf mikrobiologische Belastungen im Bergstätt-Trinkwasser während des Sommers 2006 - Probleme, die einer möglichst schnellen Lösung bedürften. Dass die Stadtwerke derart umfangreiche Investitionen nicht aus Rücklagen finanzieren können , liege auf der Hand. Deshalb sah Bischoff nur drei Möglichkeiten, wie das Projekt geschultert werden kann: Entweder es wird über den Wasserpreis finanziert - was wohl eine spürbare Erhöhung unumgänglich machen würde - oder die Stadt unterstützt den kommunalen Eigenbetrieb Stadtwerke aus dem 'normalen' Haushalt mit Steuermitteln. Schließlich sei noch eine Kombination aus beiden Möglichkeiten denkbar. Aufgabe der Verwaltung sei es nun, ein schlüssiges Finanzierungskonzept zu entwerfen, damit das teure Vorhaben schnell angepackt werden kann. Darüber hinaus müsse gründlich geprüft werden, ob - und falls ja, unter welchen Bedingungen - Besler- und Heumoosquelle ertüchtigt und weiterbetrieben werden können.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden