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Artikel: Aufruhr auf dem Auerberg

6. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Kirche St. Georg Aussichtsplattform wurde vor Kurzem aus Brandschutzgründen geschlossen

Stötten/Bernbeuren | bs | Aufruhr auf dem Auerberg: Die Aussichtsplattform der St. Georg-Kirche wurde vor Kurzem geschlossen und wird auf unbestimmte Zeit "außer Betrieb" bleiben.

Auslöser ist ein Brief des Bern-beurer Bürgers Dr. Norbert Schmidt an das Landratsamt Weilheim-Schongau, in dem er dieses dazu aufrief, die Feuerschutzbestimmungen der Kirche zu überprüfen. In dem Schreiben wurde bemängelt, dass es für die Besucher der Plattform im Falle eines Brandes keinen Fluchtweg gebe und die örtliche Feuerwehr auch keine Drehleiter besitze, mit der Besucher aus einer Höhe von 15 Metern gerettet werden könnten. Außerdem fehle eine Brandschutztüre zum Kirchen-innenraum. Nach Prüfung des Zustandes beschloss die Diözese Augsburg als Träger, die Aussichtsplattform zu schließen.

"Keine einfache Sache"

Für Pfarrer Joachim Schnitzer, der die Anweisung aus Augsburg umsetzen musste, ist dies "ein Schock". "Es ist für mich generell keine einfache Sache und die Angelegenheit stößt auch in der Bevölkerung auf Unverständnis", sagt der Geistliche. Viele Jahrzehnte hätte "es nichts gebraucht" und nun das. "Wir wissen einfach nicht, was auf uns zukommt", so Schnitzer. Trotz allem hat er die Hoffnung auf eine baldige Lösung nicht aufgegeben.

Auch die Interessengemeinschaft (IG) Auerberg zeigte sich über die Vorgänge nach eigener Aussage "empört". Sie distanzierte sich mittlerweile von dem Brief und seinem Schreiber, der aus ihren Reihen kommt. Man müsse die IG und Einzelpersonen auseinanderhalten, so Karl Schleich, Vorsitzender der IG Auerberg.

"Unüberschaubare Auswüchse"

Für Bernbeurens Bürgermeister ist die Schließung der Plattform eine Fortsetzung der Ereignisse der vergangenen Monate. "Der übertriebene Aktionismus hat nunmehr schier unüberschaubare Auswüchse erreicht", so der Rathauschef in der jüngsten Sitzung des Bernbeurer Gemeinderats. Die Schließung der Aussichtsplattform ist für Schmid ein "weiterer Höhepunkt".

In dieser Woche wird ein Experte eines Ingenieurbüros die Lage begutachten. Dann werden sich Landesamt für Denkmalschutz und Landratsamt Weilheim-Schongau ein Bild machen. "Sie werden dann entscheiden, ob etwas getan werden darf", erklärt Pfarrer Joachim Schnitzer.

Wann die Aussichtsplattform wieder eröffnet werden kann, steht nach derzeitigem Stand in den Sternen.