Lobesworte zum Abschied - das ist auch bei der Bundeswehr üblich. Doch wie Oberstleutnant Ralph Malzahn am Donnerstagabend von "seinem" Gebirgsaufklärungsbataillon 230 verabschiedet wurde, das war alles andere als Standard - und es zeigte, dass Vorgesetzte wie Untergebene den Kommandeur nur ungern ziehen lassen. Wie berichtet, wechselt Malzahn nach gut zwei Jahren in Füssen an die Heeres-Offiziersschule nach Dresden. Nachfolger ist Oberstleutnant Hans-Joachim Engelhaupt (siehe Nachgefragt, Zur Person).
"Jammern ist nicht Ihr Ding - Sie packen lieber tatkräftig zu": So charakterisierte Brigadekommandeur Johann Langenegger beim Abschiedsappell vor Gästen aus Politik und öffentlichem Leben den scheidenden Bataillonschef. Malzahn habe sich in Füssen "bleibende Dienste" erworben. Dazu hätten auch die heiklen, aber erfolgreichen Auslandseinsätze der Einheit im Kosovo und in Afghanistan beigetragen.
Malzahn selbst zeigte sich beeindruckt von der Kameradschaft und der Professionalität des Bataillons, das auch in Extremsituationen Hervorragendes geleistet habe. "Die Zeit hier war viel zu kurz", bedauerte er. Auf die Wertschätzung und die enge Verbundenheit des Landkreises verwies Landrat Johann Fleschhut. Den Schlusspunkt setzten nach einem Salut Füssener Böllerschützen die Soldaten: Sie holten Malzahn zur Ehrenrunde im Spähpanzer ab.