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"Auf jeden Fall gut"

Obergünzburg

"Auf jeden Fall gut"

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    Offene Türen luden auf die Baustelle des Obergünzburger Südseemuseums ein. Rund 100 interessierte Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, sich vorab über das Haus zu informieren. Stolz auf das Projekt und gespannte Erwartung prägten die Reaktionen. Das Südseemuseum der Marktgemeinde wird am 15. Mai mit einem Festakt eröffnet werden.

    Im künftigen Foyer des Gebäudes stellte Architektin Marion Bartl den Neubau vor. Er entstand in einem Ensemble von denkmalgeschützten Gebäuden - doch hätte man die Südseesammlung in einem allgäutypischen Haus untergebracht, wäre das Fremde, um das es im Inneren ging, von außen nicht erkennbar gewesen, so Bartl. Ein Langhaus der Südsee stand Pate für den gewählten kubischen Baukörper, der die Eigenständigkeit der alten Umgebung unterstreichen und typische Elemente der Südseearchitektur in zeitgemäße Formen übersetzen soll. Wichtig, so Bartl, sei die behindertengerechte Gestaltung des Hauses, zukunftweisend der energetische Standard.

    Führung durch ein noch leeres Haus

    Mit Hilfe eines imaginären Fahrstuhls - von Obergünzburg quer durch die Erde nach Papua-Neuguinea - und bildhaften Hintergrundinformationen führte Museumsleiter Ulrich Habich die Besucher durch das noch leere Haus.

    "Animierend, wiederzukommen und die Sammlung anzuschauen, wenn sie eingerichtet ist", resümierte Martina Bidmon aus Stuttgart. "Allein die Tatsache, dass Deutschland und die Kolonialzeit mit der Südsee verbunden sind, macht solch ein Museum nötig", fand Norbert Magerl aus Obergünzburg. "Auf jeden Fall gut", nannte auch Heinz Bauch, bis 1996 Leiter des Obergünzburger Heimatmuseums, das neue Projekt.

    "Spitze," sagte die Obergünzburgerin Bertha Graf dazu und ihr Mann Hermann Graf nannte es "vollkommen richtig, dass Obergünzburg jetzt einen Ort bekommt, wo die Exponate einen fachmännischen Rahmen erhalten." In seiner Schulzeit, Anfang der 40er Jahre, hätten sie sich auf dem Dachboden der Mädchenschule befunden.

    "Schön", fand auch Jeremias Kohlhund (5) ein Obergünzburger Südseemuseum. Seine Mutter Gabi Kohlhund hoffte, "dass es den Erfolg bringt, den sich die Initiatoren wünschen." Ihr Mann Peter Kohlhund erinnerte zwar an ein "wunderschönes Glasmuseum im Bayerischen Wald", das nur wenig besucht werde, aber: "Wir hoffen, dass es Obergünzburg anders geht, dass das Museum über den Ort hinaus strahlt." Und Christoph Schweitzer aus Obergünzburg nannte es "gut, dass auch in Zeiten leerer Kassen noch Geld für Kunst und Kultur da ist."

    "Wir werden bei ungefähr 1,1 Millionen netto landen", bezifferte Obergünzburgs Bürgermeister Lars Leveringhaus die Kosten für das neue Museum, die im Rahmen lägen. In dieser Woche beginnt die Inneneinrichtung, dann kommen die Exponate. Das Konzept für die Öffnungszeiten und Mitarbeiter werde noch erstellt, so Leveringhaus, wobei ehrenamtliche Mitarbeiter nach wie vor gesucht würden.

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