Von Klaus Wowczyk Oberstaufen Gustl Hansen, der Oberstaufner Kurhauswirt, liebt die Volksmusik. Das brachte ihn auf die Idee, jungen heimischen Volksmusikanten die Gelegenheit zu geben, sich auf der großen Bühne des Kurhauses vorzustellen. Von der Musikschule unterstützt, setzte er jetzt seinen Plan in die Wirklichkeit um. Ein Quartett junger Alphornbläser aus Steibis eröffnete den Abend. Mit Gitarre, Harmonika und Kontrabass betraten anschließend Johannes (13 Jahre), Jonas (12) und Valentin (11) die Bühne. Zum Vergnügen der Hörer kletterte der Jüngste auf einen Schemel, um das Griffbrett des Kontrabasses zu erreichen. Es ist so schön, ein Musikant zu sein, bekannten die drei Steibinger Büebe singend und sprachen so für die vielen Nachwuchskünstler. Ein buntes, kurzfristig und locker zusammengestelltes, mit unbekümmerter Musizierlust vorgetragenes Programm gab dem leider nur kleinen Hörerkreis Einblicke in das weite Feld musi- kalischer Betätigung der Jüngsten. Max Hohlfelder (9) zauberte mit seinem temperamentvoll auf dem Akkordeon vorgetragenen Cancan einen Hauch Pariser Atmosphäre in den Saal.
Die Blaichacher Geschwister Amando (10) und Alexander (13) Strele präsentierten routiniert und fingerfertig den schönen Klang der Steirischen Harmonika. Schon vor drei Jahren fanden sich die sechs Mädchen und Buben der Steibinger Stubenmusik zum gemeinsamen Spiel zusammen. Im vergangenen Oktober hat das kleine Ensemble in einem internationalen Wettbewerb in Innsbruck einen zweiten Preis errungen, berichtete Ingrid (13), die Sprecherin der Gruppe. Wie hatten die Kinder zum Musizieren zusammengefunden? Vor Jahren bekam Ingrid eine Zither geschenkt. Da wollten die Schwester (Hackbrett), der Cousin (Gitarre) und die Cousine (Hackbrett) mitspielen. Dazu gesellte sich noch Valentin, der Kontrabassspieler. Zur Freude der Hörer trugen die Stubenmusikanten eine feurige Polka und einen fröhlichen Ländler vor. Die jungen Harfenistinnen Verena Vachenauer (9) und Julia Sattler (13), Schülerinnen von Jutta Kerber, sorgten für einen Glanzpunkt des Abends. In beeindruckendem Solovortrag erklangen kleine Beispiele klassischer Literatur. Zum Abschied bat Gustl Hanser alle Musikanten nach dem zweistündigen Programm noch einmal auf die Bühne. Das Strele-Duo beantwortete den anerkennenden Beifall mit dem Dirndl-Walzer.