Buchloe: Auf eigene Stärken vertrauen

23. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Gymnasium - Befürworter wollen Gespräch bei Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle - Allianz wächst und wächst

Für Bürgermeister Josef Schweinberger ist es klar: Buchloe braucht und bekommt ein Gymnasium. Die Allianz der Befürworter wächst und wächst - weit über die Stadtgrenzen hinaus.Demnächst will das Buchloer Stadtoberhaupt mit den Mitstreitern zu Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle in die Landeshauptstadt reisen und ihm noch einmal die Argumente pro Gymnasium Buchloe unterbreiten. Für die Besprechung will er alle mit ins Boot holen, die an seiner Seite kämpfen - egal, aus welchen Bereichen sie kommen, egal welches Parteibuch sie haben.

Vertrauen in Hubers Aussage

Nach wie vor setzt Schweinberger viel Vertrauen in die Aussage des ehemaligen bayerischen Finanzministers Erwin Huber, der bei seinem Besuch in Buchloe im vergangenen Sommer erklärt hatte, dass es für das Gymnasium nicht schlecht aussehe. Laut Huber wird es nicht am Finanzministerium scheitern.

Kein Verständnis für Ängste

Die Befürchtungen im Unterallgäu, dass durch ein Buchloer Gymnasium die Türkheimer Bildungseinrichtung in ihrer Existenz gefährdet sei, kann der Buchloer Bürgermeister nicht nachvollziehen. Seiner Meinung nach stecke so viel Potenzial in der Achse München - Lindau, dass jeder Ort, der an der A96 liegt, "selbstbewusst auf seine Stärken vertrauen" könne. "Nicht nur Buchloe, sondern die gesamte Region wird weiter wachsen", verweist Schweinberger auf verschiedene Gutachten und Quellen.

Landtagsabgeordneter Dr. Paul Wengert (SPD), der auch wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, wandte sich unterdessen an Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) und bat ihn um Unterstützung. Daraufhin setzte sich der stellvertretende Ministerpräsident in einem Schreiben an den Kultusminister Anfang Januar ebenfalls für ein Staatliches Gymnasium in der Gennachstadt ein. Der Wirtschaftsminister unterstützt nachdrücklich die zentralen Ziele, den Bildungsstandort Bayern weiter auszubauen sowie wertgleiche Lebensbedingungen in allen Landesteilen - vor allem im ländlichen Raum - zu schaffen.

Mögliches Mittelzentrum

"Buchloe wurde im Landesentwicklungsprogramm als mögliches Mittelzentrum eingestuft und kann daher in Teilbereichen durchaus die Funktion eines Mittelzentrums - ein Gymnasium wäre eine typische mittelzentrale Einrichtung - wahrnehmen", schreibt Zeil weiter.

Voraussetzung sei allerdings, dass der "Verflechtungsbereich" ausreiche und die Tragfähigkeit der Einrichtungen benachbarter zentraler Orte nicht beeinträchtigt sei.