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Auf den Spuren der heiligen Crescentia

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Auf den Spuren der heiligen Crescentia

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    Kaufbeuren (az). - Was erinnert in Kaufbeuren an Crescentia Höß? Wie sah Kaufbeuren aus, als sie hier lebte, welche Häuser kannte sie, was erinnert heute noch an sie? Unser heutiger Freizeittipp gibt Anwort auf diese Fragen. Den umfassendsten Einblick in das Leben von Crescentia von Kaufbeuren und ihre Verehrung erhält man - wie könnte es anders sein - im Kloster am Obstmarkt 5. Eine Führung durch die dortige Gedenkstätte ist jeweils am Mittwoch um 15 Uhr und jeden ersten und letzten Samstag im Monat um 15 Uhr möglich. Für Gruppen nach Vereinbarung auch zu anderen Zeiten. In der Klosterkirche, die tagsüber geöffnet hat, gibt es den Reliquienschrein zu sehen. Früher wie heute kommen viele Menschen dort hin, um zu beten und die heilige Crescentia um Hilfe zu bitten. Nur von außen zu besichtigen ist das Geburtshaus Crescentias. Es befindet sich in der Neuen Gasse 15. Am Haus ist eine Gedenktafel angebracht. Im Keller stand einst der Webstuhl - Crescentia war schon als junges Mädchen eine tüchtige Helferin ihrer Eltern. Häufig war Crescentia in der unweit entfernten katholischen St.-Martins-Kirche, in der sie getauft wurde (täglich geöffnet von 8 bis 18 Uhr, Mittwochvormittag geschlossen).

    Oft stundenlang hielt sich die kleine Anna Höß, so ihr Mädchenname, dort auf, wo sie auch im Kirchenchor sang. Ihr Gesang muss so anmutig gewesen sein, dass einige Bürger extra wegen ihr die Messe besuchten. So auch der damalige evangelische Bürgermeister, der sich dafür eigens einen Sitz im Oratorium der St.-Martins-Kirche einrichten ließ. Das Böcklerhaus, Am Breiten Bach 31, weist neben einer Gedenktafel, die daran erinnert, dass dort einst das Gasthaus 'Blaue Ente' zu finden war, eine Bilderserie mit Stationen aus dem Leben Crescentias auf. Anna Höß konnte ohne die Mitgift reicher Eltern nicht ohne Weiteres ins Kloster aufgenommen werden. Jener evangelische Bürgermeister, der sie gerne singen hörte, soll ihre Aufnahme unterstützt haben - eine Bitte, die die Oberin, trotz großen Missfallens, was sie das junge Mädchen deutlich merken ließ, schlecht abschlagen konnte. Schließlich war ihr der Bürgermeister bei der gewünschten Schließung der 'Blauen Ente', deren Betrieb das Klosterleben störte, behilflich gewesen. Eine Privatsammlung mit Ausstellungsstücken über das Leben von Crescentia Höß und deren Verehrung, aber auch mit Dokumenten zur Heiligsprechung und zur Wallfahrt, entsteht derzeit im Münzturm, auf dem Weg vom Geburtshaus zur St.-Martins-Kirche. In unregelmäßigen Abständen bietet Eugen Böckler Führungen durch den Münzturm an. Die Termine werden in der Allgäuer Zeitung bekannt gegeben. Wer mit anderen Interessierten über diesen Spaziergang hinaus weitere Details über Crescentia von Kaufbeuren erfahren will, kann die Gruppenführung 'Crescentia und ihre Stadt' beim Verkehrsverein buchen, Es handelt sich um einen Rundgang auf den Spuren von Crescentia und anderer Frauen in der frühen Neuzeit. i Ausführliche Infos über Crescentia von Kaufbeuren und Wallfahrtstipps können beim Verkehrsverein Kaufbeuren im Kaufbeurer Rathaus abgeholt werden, Telefon (08341) 40405.

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