Cranberrie-Apfel-Leckerli, Bio-Puten-Keks und Leber-Brownie: Nicole Tamara König ist kreativ, was die Sorten ihres selbst gemachten Gebäcks für Haustiere angeht. Ende der Woche hat die 32-Jährige einen kleinen Laden für Bio-Tierfutter und Zubehör (Leinen, Bürsten, selbstgemachte Kratzbäume und Kissen, Lebendfutter wie Heuschrecken und Schaben, Spielzeug) im Stiefenhofener Ortsteil Oberthalhofen eröffnet.
Viermal in der Woche stellt sich die gelernte Restaurantfachfrau für jeweils acht bis neun Stunden an die heimische Arbeitsplatte in der Küche und sticht den Teig mit Knochen- und Herzformen aus. Die gebackenen Plätzchen verkauft sie für drei Euro pro 200 Gramm. Und wer sich nicht sicher ist, ob sein Vierbeiner - egal ob Hund, Hamster oder Hauskatze - auf Zimt, Melisse oder Karotten steht, kann erstmal ein kleines Probierpaket mit nach Hause nehmen.
Eigene Rezepte
Vor einigen Jahren hatte König selber einen Hund, den sie aber aus beruflichen Gründen abgeben musste. Als sie das Tier wenig später wiedergesehen hat, sei er so rund gewesen wie nie zuvor. Da kam ihr die Idee, selbst eigenes Futter für Tiere zu machen. "Frolic, Pedigree - viele sind von der Werbung eingenommen.
Kaum einer macht sich Gedanken, was eigentlich in der Dose drin ist", sagt sie. Übers Internet und bei Tierärzten hat sie sich schlau gemacht und dabei beispielsweise erfahren, dass Rotweinessig gegen Läuse hilft, Melisse und Pfefferminz gegen Mundgeruch, Ingwer gegen Verstopfung und dass Roggen auch von Allergiker-Tieren vertragen wird, Weizen, Milchpulver oder Eier hingegen gefährlich sein können. Wichtig ist König, dass ihre Ware weder Konservierungs- und Farbstoffe, noch Glutamate, also Geschmacksverstärker, oder chemische Mittel wie Zucker enthält.

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Bevor sich Nicole Tamara König für die Anmeldung eines Gewerbes entschloss, hat sie die Hunde ihrer Freunde zu Testtieren gemacht und ihnen verschiedene Sorten zum Probieren gefüttert. Gefressen wurden sie alle, sagt sie. Ihr persönlich seien die Kekse allerdings zu hart und nicht süß genug.
König verwendet nur frische Zutaten. Wenn die Kekse kühl und trocken lagern, bleiben sie rund drei Wochen frisch. Auch einfrieren sei kein Problem, so die Tierkeksbäckerin, die viele der Rezepte selbst kreiert hat.
Momentan steht die Geschäftsfrau in Verhandlungen mit einem Bio-Nassfutter-Hersteller, der sie möglicherweise mittelfristig mit Dosen beliefert, die sie dann neben dem bisherigen Angebot in Oberthalhofen vertreiben möchte.
Der Laden in Oberthalhofen 23 (bei Stiefenhofen) ist dienstags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.