Fünf Sonthofer rechnen sich gute Chancen aus, als 44 Freaks von ihrer Rockmusik zu leben Von Lisa Gschwender Sonthofen Vollgas geben und ganz groß ins Musikgeschäft einsteigen wollen fünf Sonthofer Musiker mit ihrer Rockband 44 Freaks. Die Chancen dafür scheinen gar nicht so schlecht zu stehen, denn mit dem Gewinn des Förderpreises Köln unter 700 Bands, einer Veröffentlichung auf dem Sampler eines großen Musikmagazins und Fernsehauftritten beim Kölner Lokalsender B-TV haben sich die Jungs in der Szene schon einen Namen gemacht. Jetzt sind die 44 Freaks dabei, sich ein Umfeld aufzubauen im Dschungel der Musikindustrie. Denn Platten aufzunehmen sei teuer und ohne Vertrag, Manager und Produzent nicht zu schaffen. Alle Jobs aufgegeben Ohne Kontakte hat man keine Chance, erzählt Bassist Thomas Beer. Die richtigen Leute kennen zu lernen und sich einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erarbeiten sei spannend, aber auch oft enttäuschend, sagen Beer und sein Bandkollege Armin Bruckmaier. Viele einflussreiche Leute in der Branche würden jungen Bands das Blaue vom Himmel versprechen und sich dann nicht um die Vermarktung der Gruppen kümmern. Die 44 Freaks wollen von ihrer Musik leben, erzählen sie. Aber in diesem Geschäft Kohle zu verdienen, sei schon brutal schwer. Unsere Chancen, da rein zu kommen, sind ziemlich gut, sind die fünf überzeugt. Und damit alles richtig anläuft, haben Thomas Beer, Armin Bruckmaier, Nic Hörmann, Hannes Stock und Axel Friedrich schon ihren gesamten Alltag umgekrempelt. Zur Zeit dreht sich alles nur noch um Musik bei uns, sagt Bruckmaier. Wenn sie nicht gerade zu Auftritten unterwegs sind, verbringen die fünf ihre Zeit im Proberaum.
Um sich voll ihrer Weiterentwicklung widmen zu können, haben sogar alle ihre Jobs aufgegeben. Da ist natürlich schon ein Risiko dabei, gibt Gitarrist Bruckmaier zu. Sie hätten sich diesen Schritt auch alle lange überlegt, aber Musik machen und Erfolg haben, sei derzeit das Wichtigste. Seit drei Jahren spielen die 44 Freaks zusammen, der zweite Gitarrist Hannes Stock stieß vor einem Jahr zu der Band. Alle haben zuvor in anderen, ganz unterschiedlichen Gruppen gespielt, deshalb habe auch jeder seinen eigenen Stil miteingebracht. Trotzdem seien sie sich eigentlich immer einig, wenns um ihre Musik die schlicht moderner Rock heißt geht. Ohne Vorschuss geht gar nichts Damit sich die 44 Freaks auch bald mit einer Plattenfirma einig werden, verhandele Frank Bornemann Entdecker und Verleger der Guano Apes derzeit für sie. Dabei gehen die fünf Sonthofer selbstbewusst nach dem Motto Interesse = Scheck vor; ohne kräftigen Vorschuss ginge gar nichts, sagen sie. So sei man dann auf der sicheren Seite, sind die Rockmusiker überzeugt. Eine CD mit fünf Liedern haben die 44 Freaks schon aufgenommen und zum Vertrieb ins Internet gestellt. Wer das hört, fährt ab, behauptet Thomas Beer. Wer sich von der musikalischen Qualität der Sonthofer überzeugen will, kann sie am Freitag, 17. Mai, im Barfly in Sonthofen hören. Mehr Infos und die Fünf-Track-CD gibts im Internet unter www.44freaks. de