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Auch Buben drehen Pirouetten

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Auch Buben drehen Pirouetten

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    Von Verena Kaulfersch, Memmingen - Kraft, Ausdauer, Geduld - der Sport Eiskunstlaufen stellt einige Anforderungen an die, die ihn erlernen und ausüben wollen. Wer aber erst einmal Feuer gefangen hat, der steht jeden Winter wieder auf dem Eis. Timo Müller ist zwölf und läuft schon erfolgreich bei Wettbewerben. 'Ich trainiere dreimal pro Woche', sagt er. Seinen Worten zufolge ärgern ihn Klassenkameraden wegen seines Hobbys nicht: 'Meine Freunde in der Schule finden das eigentlich ganz gut', sagt er, 'obwohl das eher wenig Jungen machen.' Dem Eislaufen gehe der Ruf als Mädchensportart voraus, erzählt Monika Schunk, Leiterin der Eiskunstlauf-Abteilung der DJK Memmingen: 'Der Anfängerbreich ist noch gemischt. Aber wenn die Kinder realisieren, dass es in Richtung Eiskunstlauf geht, machen es meist nur noch Mädchen.' Trotzdem gebe es bei der DJK im Vergleich zu anderen Vereinen relativ viele Jungen, so Schunk. Seit Mitte September trainieren Kinder und Jugendliche der DJK wieder in der Eissporthalle. 'Wir fangen immer sofort an, wenn die Eissporthalle öffnet', betont Schunk. Die Eislaufabteilung betreut rund 100 Jugendliche im Alter zwischen drei und 20 Jahre in acht Gruppen. Auch weitergehende Ambitionen fördert die DJK, wie Schunk erzählt: 'Für Kinder, die das Eislaufen intensiv betreiben wollen, haben wir eine Leistungsgruppe.' Zitat Mit dem Eislaufen kann ein Kind eigentlich anfangen, sobald es fähig ist zu laufen.} Monika Schunk, DJK-Eislauf-Abteilungsleiterin In diesem Winter sind nach Angaben der Abteilungsleiterin alle Eislauf-Kurse schon voll belegt. Generell kann ansonsten aber jeder ohne irgendwelche speziellen Voraussetzungen bei der DJK das Eislaufen erlernen, die diese Disziplin als Breitensport anbietet.

    Zwei Grundeigenschaften seien trotzdem wünschenswert, fügt die Trainerin hinzu: 'Ein gutes Körpergefühl und Freude an der Bewegung sind von Vorteil, wenn man das Eislaufen lernen will.' Bis ein Anfänger sicher läuft und bremst, vergehen nach Einschätzung der Abteilungsleiterin zwei Jahre. 'Zuerst lernen die Kinder Grundbewegungen, wie das Springen mit zwei Beinen. Ab dem dritten Jahr kommen dann - je nach Trainingsintensität und Begabung - Kunstlauf-Elemente dazu', schildert die Memmingerin. Sie selbst läuft seit etwa 30 Jahren. Der Reiz liegt für sie darin, 'dass er viel verbindet: Kraft, Technik und Schönheit'. Steffi Schultheiß und Carina Thomas finden, dass Eiskunstläufer auch 'Biss und Durchhaltevermögen' brauchen. 'Man muss blaue Flecken in Kauf nehmen. Wenn ich Sprünge übe, falle ich eben oft hin. Das geht nicht anders', unterstreicht Steffi. Die 18-jährige Memmingerin verbringt seit acht Jahren ihre Freizeit auf dem Eis. Sie und Carina glauben nicht, dass sie aufhören könnten. 'Nur im Sommer', sagt Carina, ' aber so habe ich im Winter wieder umso mehr Lust.' Motivation, um zu trainieren, sind für beide ihre Auftritte als Cheerleader beim Eishockey-Landesligisten ECDC. 'Eislaufen ist was Besonderes, das nicht jeder macht. Es ist sehr abwechslungsreich und man kann immer noch etwas dazulernen', erklärt Steffi ihre 'Sucht'. Im Alter von etwa vier Jahren hat Nicola Galm (12) aus Memmingen angefangen und übt jetzt drei bis vier Mal pro Woche: 'Meine Freundin und ich versuchen immer, Sprünge gleichzeitig zu machen - das macht mir besonders viel Spaß.'

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