Von Barbara Bestle |KaufbeurenAls "Gestalterin von deutscher Frauengeschichte" würdigte Ilona Deckwerth, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Ostallgäu, die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesjustizministerin Dr. Herta Däubler-Gmelin. Für ihren Einsatz um die Gleichstellung und Rechte von Frauen erhielt die SPD-Politikerin im Haus St. Martin die Rose der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, kurz ASF-Rose genannt. Durch den Abend führte die SPD-Landtagskandidatin Wallie Steiger.
Die Auszeichnung hatte ursprünglich schon im März übergeben werden sollen. Wegen eines Flugzeug-Defekts musste der Festakt damals ohne die Preisträgerin stattfinden. Im zweiten Anlauf klappte alles reibungslos. Unter den zahlreichen Gästen waren auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Bartels (Weilheim) und Landtagskandidat Dr. Paul Wengert, der Herta Däubler-Gmelin in seinem Grußwort als eine "sehr couragierte Frau" würdigte. Ilona Deckwerth skizzierte das Leben der Preisträgerin, die sich beim "langen Marsch durch die Institutionen stets treu geblieben und für die Frauenrechte eingetreten ist." Herta Däubler- Gmelin wurde 1943 geboren, ist verheiratet, Mutter zweier erwachsener Kinder und hat unter anderem Rechtswissenschaft studiert. Seit 1965 ist sie SPD-Mitglied, seit 1972 gehört sie dem Bundestag an.
Von 1998 bis 2002 war sie Bundesjustizministerin, seit 2005 ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Ein besonders Anliegen ist Herta Däubler-Gmelin das Thema "Gewalt gegen Frauen". Als entscheidende Errungenschaften nannte sie insbesondere die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe und das Gewaltschutz-Gesetz.
Letzteres ermöglicht es, gewalttätige Männer aus der Wohnung zu verweisen. Bei allen Erfolgen, so die Preisträgerin, dürfe man aber nicht vergessen, dass Frauen anderswo auf der Welt auch heute noch massiv Opfer von Unterdrückung und sexueller Gewalt werden. Auf deren Schicksale hinzuweisen - so wie es die jüngste Rednerin des Abends tat - sei "extrem wichtig".
Die 15-jährige Gymnasiastin Felicitas Weileder hatte als Sprecherin der Jugendgruppe von Amnesty International eindrucksvoll an das Leid von vergewaltigten Mädchen und Frauen im afrikanischen Burundi erinnert.