Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Arm in Bustür eingeklemmt

Allgäu

Arm in Bustür eingeklemmt

    • |
    • |

    Lindau | ee | Christine Lau ist sauer. Um ein Haar wäre ihre Tochter Opfer eines Unfalls geworden: Im überfüllten Bus von Enzisweiler nach Lindau hat sie sich als letzte noch hineingequetscht - und die Tür schloss sich, obwohl ihr Arm noch nicht ganz im Bus war. Erst nach Hilferufen hielt der Bus an, das Mädchen blieb unverletzt.

    Bereits vor etwa zwei Monaten hatte es um die morgendlichen Busse zwischen Enzisweiler und Lindau Diskussionen gegeben: Damals hatten Eltern beklagt, dass ihre Kinder an den Haltestellen stehengelassen wurden, weil die Busse überfüllt waren. Dirk Elies, zuständiger Geschäftsführer der Regionalbus Augsburg (RBA), reagierte damals und setzte einen Kleinbus als Verstärker ein.

    Der Fahrplanwechsel jetzt sollte den Einsatz des Kleinbusses überflüssig machen: 'Beide Busse fahren nun zeitgleich früh in Enzisweiler ab.' Da beide Busse zusammen eine Kapazität von 170 Fahrgästen aufweisen, der RBA aber nur 146 Bus-Schüler von Nonnenhorn bis Enzisweiler gemeldet sind, 'sollten diese beiden Busse auch ausreichen'.

    Wenn aber, wie Anfang dieser Woche, die Stadtbuslinie 4 wegen Bauarbeiten ihre Haltestelle Enzisweiler-Post nicht anfährt, dann reicht die Platzkapazität doch nicht aus: Der Bus war so voll, dass sich die zehnjährige Tochter von Christine Lau nur gerade noch so in das Fahrzeug hineinquetschen konnte - die Bustür ging schneller zu, als das Mädchen seinen Arm hineinziehen konnte. Als die Kleine um Hilfe rief, habe der Busfahrer kurz angehalten und das Geschehen damit kommentiert, dass er in so einem vollen Bus nichts sehe, sagen mitfahrende Schüler.

    Die Mutter ist empört. Sie versteht nicht, dass an Tagen wie jetzt Montag, Dienstag nicht ein weiterer Bus fährt. Und sie ist zur Polizei gegangen: 'Wir nehmen die Sache nicht auf die leichte Schulter', verspricht der stellvertretende Inspektionsleiter Alexander Pfaff.

    RBA-Geschäftsführer Dirk Elies hingegen hat gestern erst auf Nachfrage der Heimatzeitung von dem Fast-Unfall erfahren. Keiner der beiden Busfahrer habe einen Vorfall gemeldet. 'Es kommt schon hin und wieder vor, dass sich mal ein Kleidungsstück einklemmt', weiß er und will nachforschen.

    Was den Verstärkereinsatz angeht, könne er aber nicht so flexibel reagieren, wie es die Eltern wünschen: Es gebe Dienstpläne, die langfristig mit dem Betriebsrat abgesprochen werden müssten. 'Und eine Springerreserve hat die RBA aus Kostengründen nicht', sagt Elies. Selbst wenn Stadtbus und Regionalverkehr logistisch bei der RBA in einer Hand liegen, könne er nicht kurzfristig zusätzliche Busse losschicken. Immerhin will er umgehend die Fahrgäste morgens in der Linie 21 zählen lassen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden