Wie modern dürfen Einfamilienhäuser sein? Diese Frage entzweit immer noch viele Menschen im Allgäu. Da gibt es die (selbsternannten) Bewahrer einer Bautradition, die schon glücklich sind, wenn die Häuser ein rotes Satteldach haben, und dabei über all die formalen und farblichen Scheußlichkeiten hinwegsehen.
Und da gibt es jene, welche die internationale Moderne auf Biegen und Brechen in die regionalen Siedlungen setzen wollen. Markus Hafner und Gerd Riedmiller haben dazu eine klare Haltung: Die beiden Architekten aus Görisried (Ostallgäu) fühlen sich der Moderne verpflichtet und schätzen die vorbildliche Architektur im ähnlich geprägten Nachbarland Vorarlberg, wo sich ja im Gegensatz zum Allgäu eine zeitgemäße Baukultur entwickeln konnte.
Aber sie wissen auch: Man darf – gerade in den Dörfern – nicht zu radikal planen und bauen. Sonst, so sagen sie, verprellt man auch jene, die offen sind für neue Ideen und andere Ansichten. Wie ihr Selbstverständnis in gebauter Form aussieht, kann man sich am kommenden Samstag genauer ansehen. Im kleinen Oberallgäuer Dorf Haslach, das zur Gemeinde Oy gehört, planten sie für die Familie Thrun ein Einfamilienhaus, das die Bayerische Architektenkammer nun für ihre Besichtigungsaktion Architektouren ausgewählt hat.
Mehr zum Thema finden Sie in der Allgäuer Zeitung vom 25.06.2014 (Seite 18). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper