Artikel: Arbeitslose: Quote weiter stark gestiegen

9. Januar 2003 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Saisonale Verschlechterung und konjunkturelle Delle

Marktoberdorf(vit/pm). - Im Bereich Marktoberdorf verschlechterte sich die Arbeitsmarktsituation im Dezember stärker als im Bundesdurchschnitt. 1110 Arbeitslose wurden gezählt, 140 mehr als im November (+13%) und 200 mehr als im Dezember 2001. Die Quote stieg von 4,0 auf 4,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie lediglich 3,8 Prozent betragen. Im Jahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit somit um 21 Prozent zu. Dennoch sind die Zahlen für Marktoberdorf immer noch die niedrigsten im ganzen Allgäu und liegen deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Die Entwicklung führt der Marktoberdorfer Arbeitsamtschef Thomas Liebner zum einen auf die saisonale Belastung zurück, die vor allem bei den Außenberufen zu vielen Entlassungen geführt habe. Zum anderen wirke sich die 'konjunkturelle Delle' aus.

Baubereich betroffen Die meisten Arbeitslosen gab es im vergangenen Monat in den Berufen des Bau- und Baunebengewerbes (200) sowie in den Bereichen Verwaltungs- und Büroberufe (150), Metallberufe (130) und bei Warenkaufleuten (100). Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging mit 30 neu angebotenen Stellen gegenüber dem Vormonat (45) nach unten. Zum Monatsende waren 60 offene Stellen nicht besetzt. 20 Personen erhielten über das Arbeitsamt eine Arbeitsstelle. Die Kurzarbeit blieb konstant bei 40 Personen in vier Betrieben des Baugewerbes und Maschinenbaus. Sorgen bereitet Liebner vor allem die Arbeitslosigkeit junger Menschen. Im Raum Marktoberdorf sind bei den unter 25-Jährigen 5,0 Prozent arbeitslos. Diese 178 Menschen in Arbeit zu bringen, werde in diesem Jahr einer der Schwerpunkte in den Anstrengungen des Arbeitsamtes sein, um den jungen Menschen mehr Perspektive zu bieten. Generell ist aber die Quote auch bei jungen Arbeitslosen in Marktoberdorf deutlich unter dem Allgäu-Schnitt.

Tourismussaison spürbar Positiv bemerkbar macht sich im südlichen Arbeitsamtsbezirk laut Liebner derzeit die Tourismussaison. Denn dadurch sei die Nachfrage nach Kräften im Wintersport- und Gastronomiebereich wieder gestiegen.