Kempten/Oberallgäu(az). - In vielen Apotheken im Landkreis und in der Stadt Kempten werden am Dienstag, 17. Dezember symbolisch die Schaufensterscheiben verhängt. Damit protestieren die Apotheker im Rahmen einer bundesweiten Aktion gegen das so genannte Vorschaltgesetz, das am 1. Januar in Kraft treten soll. 'Das Gesetz belastet die Apotheken extrem und wird zu einer massiven Verschlechterung der Arzneimittelversorgung führen', meint Arndt Botzenhardt (Immenstadt), Pressesprecher der Apotheker im Landkreis.
Viele gewohnte Dienstleistungen vom Not- und Nachtdienst bis zum Anfertigen von Rezepturen, würden im bisherigen Umfang nicht mehr machbar sein. Das 'Vorschaltgesetz' soll ein weiteres Defizit bei der Krankenversicherung verhindern, bis mit einer großen Reform Ende 2003 die endgültigen Regelungen erfolgen - so plant es zumindest die rot-grüne Koalition. Die zum 1. Januar 2003 geplanten Einschnitte sind dem großen Gesetz also nur 'vorgeschaltet' - daher der Begriff. Der Kemptener Apothekensprecher Ludwig Pfefferle geht davon aus, dass die geplante neue Regelung einen massiven Stellenabbau nach sich ziehe. In Bayern gibt es rund 3450 Apotheken mit rund 20000 Beschftigten. Etwa 85 Prozent davon seien Frauen, viele arbeitten in Teilzeit. Kurzfristig seien rund 4000 betribsbedingte Kündigungen im Freistaat zu erwarten.