Kempten (az). - Ein Tag der Erinnerung findet am Samstag, 1. Oktober, bei den Anonymen Alkoholikern (AA) in Kempten, Pfarrzentrum St. Ulrich (Beginn 13 Uhr) am Schumacherring statt, die ihr 35. Bestehen (die AI-Anon 30 Jahre) feiern. Insgesamt 22 AA-Gruppen gibt es heute im Allgäu. Seit 1967 versorgten die Anonymen Alkoholiker im Bezirkskrankenhaus in Kaufbeuren das Allgäu. Eine große Zahl von Suchtkranken stammte aus Kempten, deshalb wollte man auch hier eine eigene Gruppe gründen. Denn in der größten Stadt des Allgäus vermutete man, dass diese Anonymität auch Alkoholiker aus dem Umland anziehen würde. Doch in Kempten kam zunächst keine AA-Gruppe zustand.
1970 klappte es dann schließlich - drei aus dem Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren entlassene Alkoholiker gründeten mit Freunden aus dem Allgäu in Kempten die erste AA-Gruppe. Diese 'Dienstag-Gruppe' blühte auf und es bewahrheitete sich, was man vermutet hatte: Die zentrale Lage und Größe der Stadt Kempten zog Alkoholiker aus dem ganzen Allgäu an. Die Gruppe wurde so groß, dass man 1973 die 'Donnerstag-Gruppe' ins Leben rief. Freunde aus Isny und Lindau, die jahrelang die Kemptener Meetings besuchten, gründeten 1974 in Lindau eine eigene Gruppe, 1976 entstand eine Gruppe in Sonthofen. Doch die beiden Kemptener Gruppen hatten nach wie vor starken Zulauf, deshalb wurde 1978 die 'Freitag-Gruppe' gegründet. Aus dieser entstand dann 1980 die 'Mittwoch-Gruppe' als Nichtrauchergruppe. Ebenfalls seit 1980 trifft sich die 'Sonntag-Gruppe' als einzige Gruppe am Vormittag und seit 2000 gibt es die 'Montag-Gruppe'. Weitere durch AA-Freunde geführte Meetings finden in den Kliniken in Bad Grönenbach, Buching (Füssen) und im Römerhaus (Sulzbrunn) statt. Im Jahre 2000 wurden die Anonymen Alkoholiker auch im Bezirkskrankenhaus Kempten regelmäßig tätig. Im gleichen Jahr nahm man die Arbeit in der Justizvollzugsanstalt Kempten auf. Heute gibt es für Hilfesuchende (bis auf Samstag) täglich ein Meeting. Die Angehörigen treffen sich in den AI-Anon-Gruppen.