Eröffnung Minister Josef Miller bei Einweihung der neuen Futtertrockung und Fernwärmeversorgung - "Äußerst effiziente Kombination"">

Artikel: Anlage spart 25000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein

1. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Eröffnung Minister Josef Miller bei Einweihung der neuen Futtertrockung und Fernwärmeversorgung - "Äußerst effiziente Kombination"

Ruderatshofen | fis | "Biomasse zu Wärme, Rapsöl für den Transport und aus Biogas Strom erzeugen - das ist der richtige Weg", sagte Landwirtschaftsminister Josef Miller gestern bei der Inbetriebnahme der Fernwärmeleitung im Biomasseheizkraftwerk der Futtertrocknungsgenossenschaft Ruderatshofen.

Die neue Anlage bei Immenhofen dient nicht nur zur Futtertrocknung, sondern versorgt auch den Traktorenhersteller AGCO/Fendt mit Wärme. "Eine äußerst effiziente Kombination," kommentierte Miller. 19 Millionen Euro hat die Genossenschaft in die Gesamtanlage investiert. Vorstand Franz-Otto Eberle hatte die Gäste begrüßt, er moderierte auch die Eröffnungsfeier. Dieser ging ein Festgottesdienst voraus, den Pater Shaji aus Ruderatshofen zelebrierte.

Rund vier Millionen Tonnen Restholz und Altholz werden in Bayern pro Jahr für Energiegewinnung eingesetzt. "Bayern deckt schon heute rund fünf Prozent seines Primärenergieverbrauchs aus Biomasse," so Miller weiter. Zeitnahes Ziel sei, Reststoffe verstärkt energetisch zu nutzen.

Mit der Errichtung der Anlage sei man, so sagte Miller, dem Ziel ein wesentliches Stück näher gekommen. In ihr werden 24000 Tonnen Holzhackschnitzel pro Jahr zu rund 20000 Tonnen trockenem Futtergut (Cobs), zwei Megawatt Strom und bis zu 25000 Megawattstunden Fernwärme verarbeitet. Geplant sei, das Fernwärmenetz auszubauen. Der ökologische Aspekt spiele eine weitere Rolle, denn durch die Anlage könne man jährlich 25000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Zudem erschließe sie der regionalen Land- und Forstwirtschaft ein zusätzliches Einkommen. Dankbar äußerte sich Landrat Johann Fleschhut in seiner Rede. "Zukunft braucht Klimaschutz", deshalb sei es ein bedeutendes Ziel im nächsten Jahrzehnt, sich von fossilen Brennstoffen weitgehend unabhängig zu machen. Die Entscheidung zu der Anlage nannte er eine zukunftsorientierte und intelligente Form unternehmerischen Denkens.

Er bat die Stadt Marktoberdorf um ihre Unterstützung bei der Weiterentwicklung und der Suche nach neuen Wärme-Abnehmern. Die Firma AGCO/Fendt habe mit ihrer Beteiligung am Projekt ein bedeutendes Signal gesetzt. "Die Verwirklichung der Anlage ist genau das, was Innovation ausmacht", sagte Fendt-Geschäftsführer Peter J. Paffen. Deshalb habe sich die Firma gerne beteiligt. "Wir wollen doch alle Energiesparer sein," so Paffen. Schon in der Planung habe sich AGCO/Fendt als idealer Partner erwiesen, erklärte Planer Michael Gammel. Nun sei man dabei, das Konzept für die Zukunft zu optimieren. Bürgermeister Johann Stich dankte für die Zusammenarbeit und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Region. Aus den Erfahrungen werde man zukunftsweisende Schritte ableiten können.

Den Start der Fernwärmeversorgung für Fendt übernahm Landtagsabgeordnete Angelika Schorer, indem sie den Hahn dafür öffnete. Auch sie äußerte den Wunsch für eine Erweiterung der Anlage. Schon heute ist für die Abgeordnete klar, dass es auch in Zukunft heißen wird: "Die Errichtung der Anlage war ein richtiger und wichtiger Schritt." (Weiterer Bericht folgt)