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Anklage: Betrug an Volksmusik-Fans

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Anklage: Betrug an Volksmusik-Fans

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    Koblenz/Oberstdorf | dam | Wegen schweren Betruges in über 350 Fällen hat die Staatsanwaltschaft Koblenz Anklage erhoben gegen die beiden Veranstalter des Festivals 'Arena der Volksmusik'. Das zweitägige Volksmusikfestival hätte im Juli 2005 in Oberstdorf stattfinden sollen, war dann aber von der veranstaltenden Agentur kurzfristig abgesagt worden. Für das Festival waren Stars der volkstümlichen Musikszene wie Heino, Hansi Hinterseer, DJ Ötzi oder die Wildecker Herzbuben gebucht worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Paar vor, Kartenkäufer, Sponsoren, Künstler und weitere Geschäftspartner getäuscht und geschädigt zu haben. Der entstandene Schaden beläuft sich auf rund 250 000 Euro.

    Im Herbst 2004 sollen die 40-jährige Angeklagte und ihr gleichaltriger Lebensgefährte mit den Planungen für die 'Arena der Volksmusik' begonnen haben. Doch weder die zu diesem Zweck neu gegründete Firma noch die beiden aus Rheinland-Pfalz stammenden Angeklagten waren laut Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt liquide. Das Paar erkannte dann auch recht schnell, dass ihre ursprüngliche finanzielle Kalkulation aufgrund des schleppenden Kartenvorverkaufs und bereits ausstehender Künstlergagen nicht aufging. Zudem überstiegen die Verbindlichkeiten der Firma die erzielten Einnahmen bei weitem.

    Ihre Partner in Oberstdorf, die gebuchten Künstler sowie Sponsoren ließen die beiden jedoch im Glauben, alles laufe bestens. So wurde weiter geworben für 'das größte Volksmusik-Festival Europas', wie die Veranstalter großspurig verkündeten. In Oberstdorf stellte man sich auf jeweils 12 000 Volksmusik-Fans an den beiden Festival-Tagen ein. Und das, obwohl die beiden Angeklagten 'spätestens ab Februar 2005' das Scheitern der Veranstaltung billigend in Kauf nahmen, wie es von der Staatsanwaltschaft heißt. Doch weder der Kartenvorverkauf wurde gestoppt, noch klärte das Paar Sponsoren und Geschäftspartner über seine finanzielle Situation auf. Die erzielten Einnahmen verwendeten die Angeklagten teilweise für ihren Lebensunterhalt. Erst einen Tag vor der Veranstaltung sagten sie das Festival ohne Angabe von Gründen ab und tauchten kurzzeitig unter.

    Vorwürfe bestritten

    Aufgrund der schweren Tatvorwürfe sitzt das Paar seit dem 11. September in Untersuchungshaft. Die beiden Beschuldigten bestreiten die ihnen zur Last gelegten Vorwürfe. Im Falle einer Verurteilung droht den beiden eine mehrjährige Haftstrafe. Ein Termin für die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Koblenz ist bislang noch nicht fest gesetzt.

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