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Angstbewältigung durch Märchen

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Angstbewältigung durch Märchen

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    Sozialpädagogin Gabriele Jocher spricht bei Elternforum - Viele Tipps Buchloe (mst). Beim Elternforum im Evangelischen Gemeindehaus Buchloe sprach Sozialpädagogin Gabriele Jocher zum Thema 'Ängste im Kleinkind- und Schulkindalter'. Der Begriff Angst, erklärte sie einleitend, komme von Enge. 'Man könnte auch sagen, Angst macht eng.'

    Wenn sich die Angst über einen längeren Zeitraum halten kann, ohne dass es dabei um ein konkretes Objekt geht, gehöre sie einfach zum Leben, erklärte die Referentin. Angst beginne schon während der Geburt, wenn der Säugling seine vertraute Umgebung verlassen muss. Für ein Baby bedeute auch das Hungergefühl Angst, schließlich geht es dabei ums Überleben. Beginnt das Kind, seine Umwelt beim Krabbeln zu erkunden, erlebe es sie wieder, so Jocher. Sie zitierte in diesem Zusammenhang einen dänischen Philosophen, der sagt, 'Angst ist nur möglich auf dem Hintergrund der Freiheit'.

    Die erste größere Freiheit erlebe ein Kind meistens dann, wenn es in den Kindergarten kommt. Gleichzeitig treffe es dort auf die Bedrohung durch andere Kinder. Viele hätten auch Angst vor Märchengestalten, wie Hexe und Krokodil, oder vor Gewitter, Naturgewalten, Krieg, Umweltzerstörung und nicht zuletzt vor dem Tod.

    Erscheinungsformen von Angst hätten viele Gesichter, erklärte Jocher, und nannte beispielsweise Bettnässen, lustloses oder auch aufgedrehtes und aggressives Verhalten. Eltern könnten sowohl durch Überbehütung als auch durch zu lockere Bindung die Ängste der Kinder noch fördern.

    Erfolgreiche Angstbewältigung werde dagegen bei jedem Märchen vorgelebt. Gerade deshalb hält die Sozialpädagogin Geschichten für besonders kostbar.

    Eltern, denen es schwer fällt, sich täglich neue Geschichten für ihr Kind einfallen zu lassen, schlug Gabriele Jocher eine Reihe Kinderbücher für jedes Alter vor.

    Hilfe bei Ängsten böten aber auch Schmusetiere, die vor die Kinderzimmert Tür als Bewacher gesetzt werden, und kleine Puppen, die die Kinder nachts unter ihr Kopfkissen legen können.

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