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Anfang eines neuen Weges für das BKH

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Anfang eines neuen Weges für das BKH

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    Weiterbildungszentrum für Fachpersonal entsteht Kaufbeuren/Ostallgäu (blp).'Wir wollen hier eine Verbindung von Theorie und Praxis anbieten.' Das steckt laut Dr. Klaus Nißle vom Bezirkskrankenhaus hinter dem 'Gerontopsychiatrischen Weiterbildungszentrum', dessen Einrichtung der Bezirkstag jüngst beschlossen hat (AZ berichtete). Künftig werden im BKH Pflegende auf den neuesten Stand gebracht, können sich zu Fachschwestern oder -pflegern für Gerontopsychiatrie weiterbilden lassen.

    'Wir spüren zunehmend, dass Psychiatrie nicht mehr nur im Krankenhaus stattfindet', begründet Dr. Michael von Cranach, ärztlicher Dirketor des BKH, warum sich das Haus nun auch um die Weiterbildung externer Kräfte kümmern will. Die Aktivitäten gingen beispielsweise durch die ambulanten Dienste der Klinik immer mehr nach draußen, und da könne man personelle und räumliche Ressourcen anbieten.

    Bei einem gemeinsamen Treffen von Krankenkassen, Pflegekassen und dem Verband der bayerischen Bezirke, an dem auch Dr. Rainer Jehl als Leiter des Bildungswerks der bayerischen Bezirke teilnahm, wurde laut Nißle festgestellt, dass sich vor allem an der Pflege in den Heimen qualitativ etwas ändern müsse. Hintergrund waren nicht nur Missstände in Münchner Heimen, die zu verstärktem politischem Interesse am Thema führten. Vielmehr zwinge der stark steigende Anteil an Pflegebedürftigen in den Heimen zum Handeln. Zitat Die Weiterbildung ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Situation der Alten- und Pflegeheime in Bayern}Dr. Klaus Nißle, Leiter der Gerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus.

    Eine Arbeitsgruppe, in der auch Jehl und Nißle saßen, erarbeitete nun ein Konzept über die Inhalte der Weiterbildung. Im Herbst sollen nun diese Richtlinien bayernweit für verbindlich erklärt werden. Darauf sind die BKH-Mitarbeiter stolz. Nicht zuletzt hätten auch die preisgekrönten Projekte hier ihren Niederschlag gefunden, die in den letzten Jahren am BKH in der Gerontopsychiatrie liefen. Eigentlich handele es sich bei der Einführung der Weiterbildung um ein Nachtarocken: 'Hier sind Entwicklungen verschlafen worden', sagt er mit Blick auf fehlende einheitliche Regelungen zur Altenpflege-Ausbildung.

    Blockunterricht

    Nun werden im BKH für die neue Weiterbildungsstätte Unterrichts-, Gruppen- und Büroräume hergerichtet sowie Einzel- und Doppelzimmer für die Kursteilnehmer mit entsprechenden sanitären Anlagen. Auch ein eigener Eingang zum Zentrum ist vorgesehen. Die gesamte Weiterbildung wird berufsbegleitend, also im Blockunterricht angeboten, und erstreckt sich über zwei Jahre. Neu geschaffen wird eine Stelle für die Leitung des Zentrums. Als Dozenten werden sowohl externe Fachleute als auch BKH-Mitarbeiter tätig sein. 'Gerade bei den pflegerischen Themen haben wir hier Leute, die den Kursteilnehmern ihr Know-how aus der Praxis vermitteln können', schildert Peter Langer, gerontopsychiatrischer Pflegedienstleiter des BKH.

    Anfangs werden Teile der Weiterbildung noch in Irsee stattfinden, wo das Bildungswerk bereits seit geraumer Zeit fünfwöchige Qualifizierungen für die Pflege in der Gerontopsychiatrie anbietet. Künftig sollen dann sowohl die Qualifizierungs- als auch die Weiterbildungskurse im BKH stattfinden.

    'Wir sehen das als Beginn', sagt Nißle. Gedacht ist daran, auch eine Zusatz-Ausbildung für Ärzte anzubieten. 'Da gibt es einen enormen Bedarf', sagt Nißle. Außerdem wolle man in Abendveranstaltungen Seminare oder Fortbildung für Leiter der Altenheime in der Region anbieten. Das ist laut Langer vor allem deshalb sinnvoll, damit die weitergebildeten Altenpfleger ihre neu erworbenen Kenntnisse dann auch in den Heimen umsetzen können.

    Nißle sieht das Weiterbildungszentrum nur als Anfang eines neuen Wegs für das BKH, der für die gesamte Region interessant sei. 'Kaufbeuren kann zum Hort für die Weiterbildung werden, Pflegewissenschaft kann sich hier entwickeln.' Verbindungen zur Münchner Universität gebe es bereits jetzt.

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