Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Andrang beim Puppendoktor

Abschied

Andrang beim Puppendoktor

    • |
    • |
    Andrang beim Puppendoktor
    Andrang beim Puppendoktor Foto: gisela schroeder

    "Oje , da kommt ja ein Schädelbasisbruch", stellt Puppendoktor Günter Geier mit Bedauern fest. Zur Sprechstunde des bekannten Notarztes für Puppen und Teddys sind die Patienten am Wochenende unter anderem aus Trauchgau, Füssen, Eisenberg oder Tirol angereist. Der fast Siebzigjährige praktiziert seit über 50 Jahren bundesweit und hat auch in Füssen einen erstklassigen Ruf.

    Geier nimmt ein bisschen Vaseline auf den Finger und massiert der lädierten Inge, einer Schildkrötenpuppe, das Gesicht. "Sie müssen die Puppen auch pflegen", ermahnt er Gertie Walch aus Reutte, die ihre wertvolle Porzellanpuppe aus der Tasche zieht. "Diese Puppe trägt die Haare meiner Mutter, ich würde sie gerne waschen", sagt sie besorgt. "Auf keinen Fall", warnt der Puppendoktor, höchstens ganz vorsichtig den Staub entfernen. Er nimmt seinen selbst gemixten Kleber und heilt so den Schädelbasisbruch. Allein am Samstag kamen über 50 Patienten in seine Notaufnahme und für alle hat Geier eine Lösung. Manchmal sind es die eingedrückten Augen, die er wieder zum Strahlen bringt oder die neuen Beinchen für Piero. Fehlende Ärmchen und Beinchen werden durch Originalteile ersetzt und manchmal gibt es auch neue Kleider.

    Für Lydia Linder und Christa Hartung hat sich die Fahrt von Trauchgau gelohnt. Schon am Sonntag wurden ihre Patienten als geheilt entlassen. Nur noch bis Dezember nächsten Jahres praktiziert der Puppendoktor. "Dann ist endgültig Schluss", sagt Geier. Weil das Ostallgäu nicht mehr im Terminkalender steht, hat der beliebte Puppendoktor den Aufenthalt um einen Tag verlängert: Am heutigen Montag nimmt er von 9 bis 16 Uhr noch Notfälle an. (sr)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden