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An Dramatik nicht zu überbieten

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An Dramatik nicht zu überbieten

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    Squash Park Neugablonz macht es gegen Paderborn zweimal riesig spannend. Von unserem Redaktionsmitglied Jürgen Lutz Kaufbeuren-Neugablonz 'Vom Glück sind wir nicht gerade verfolgt', sagte Christian Seidel. Manager des Squash Park Neugablonz (SPN) nach den zwei Spielen gegen den amtierenden deutschen Meister Paderborner SC. Der Erstligist aus dem Allgäu verlor zu Hause 1:3 und holte in Westfalen immerhin einen Punkt beim 2:2 (wie berichtet).

    Eigentlich hatte Seidel mit drei Punkten aus den Partien gegen den bisherigen Tabellennachbarn gerechnet. Doch die Knie-Verletzung seiner etatmäßigen Nummer 4, Norbert Straub, machte Seidel einen dicken Strich durch die Rechnung. 'Ich kann es nachvollziehen, dass einer zum Skifahren geht. Straub hätte auch auf einer Eisplatte vor dem Haus ausrutschen können. Aber es zeugt nicht gerade von großer Professionalität. Andererseits kannst du einem, der von deiner Bezahlung nicht leben kann auch nicht vorschreiben, wie er zu leben hat.' Die 'Eskapaden seines Spielers kennt Seidel aber schon: 'So ist er halt, der Norbert. Ein wilder Hund'.

    Dass er seiner Mannschaft mit seiner Undiszipliniertheit allerdings gehörig schaden könnte, wird Straub wohl nicht einkalkuliert haben. Doch sein Vertreter, Christian Radeke, sorgte dafür, dass nicht zu viel Schelte auf den Füssener hereinbrach. Radeke unterlag in Neugablonz zwar in fünf Sätzen, holte sich aber ein großes Lob vom Manager ab: 'Er hat mit Kopf gespielt, das war fast perfekt für seine Verhältnisse.' Gegen die Spielweise des Paderborners Mike Aldag (Seidel: 'Verheerende Lops aus allen Lagen') hatte er erst in Paderborn die letztlich richtige Antwort, drehte den Spieß um, gewann in fünf Sätzen und legte dort den Grundstein für das Unentschieden.

    Noch nie so gekämpft

    An Dramatik nicht zu überbieten war das Match in Neugablonz zwischen Stefan Oppolzer und der Paderborner Nummer drei, Edgar Schneider. 'So was habe ich noch nicht von Oppolzer gesehen', sagte Seidel. 'So habe ich ihn noch nie kämpfen und spielen gesehen. Er hat Schneider mehrfach regelrecht ins Leere laufen lassen.' Seiner kräfteraubenden Spielweise musste er dann ihm vierten Satz Tribut zollen, als er richtiggehend einbrach. Dennoch raffte er sich im fünften Durchgang zu einer Energieleistung der besonderen Art auf. Sogar Paderborns Profi Tim Garner ließ es sich nicht nehmen, Oppolzer von der Tribüne aus anzufeuern, was ihm ein paar verständnislose Blicke seiner Mitspieler einbrachte. Mit einer tollen Aufschlagserie ging Oppolzer gar 12:7 in Führung. Dann war er aber vollends am Ende seiner Kräfte.

    Ralf Ihle hatte sowohl in Neugablonz als auch in Paderborn keine Chance gegen Lars Harms, sorgte aber mit seiner glänzenden Technik dafür, dass Harms 'nicht machen konnte, was er wollte', so Seidel. Dass Del Harris, der englische Profi des SPN, sein Geld wert ist, bewies er gleich zweimal. 'Das war eine Squash-Demonstration', schwärmte Seidel. 'Er hat Garner hergespielt, wie er Lust hatte.' Deshalb entschied sich Seidel, dass Harris (er hat sich mittlerweile wieder auf Platz 15 der Weltrangliste emporgespielt) auch am nächsten Spieltag eingesetzt wird.

    'Wir haben unter dem Strich eine blendende Figur abgegeben', sagte Seidel. Deshalbsieht er Platz drei weiter in Reichweite liegen. 'Dahin sind es nur drei Punkte.'

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