Lindenberg/Simmerberg | ado | Er begleitete einst Bundespräsidenten und Kanzler auf ihren Staatsbesuchen um die Welt - heute ist er 'nur noch' in Deutschland mit dem Chiemgauer Volkstheater auf Tournee. heute in Hannover, morgen in Pirmasens. Der 65-jährige Herbert Mengesdorf tritt am Sonntag, 2. März, im 'Löwen'-Saal auf.
Mengesdorf, zuletzt 25 Jahre als Pharmareferent unterwegs, erfüllte sich mit der Rolle des waschechten Cowboys Terry Mc Kenzie einen Kindheitstraum.
Auf einem Bauernhof in Simmerbeg aufgewachsen, blieb ihm der Wunsch, Schauspieler zu werden, bis ins Rentnerdasein versagt. Freund Bernd Helfrich, Direktor des Chiemgauer Volkstheaters, der Mengesdorf als leidenschaftlichen Countrysänger kannte, lud ihn für die Rolle zum Vorsprechen und der Westallgäuer setzte sich durch, nicht zuletzt wegen seines täuschend echten amerikanischen Slangs.
Seitdem stand er an die hundert Mal auf den Brettern, die seine Welt geworden sind. Kurz nach der Aufführung in Lindenberg, wenn die Theatersaison ausklingt, wird allerdings Schluss sein. 'Dann will ich nur noch kleinere Fernsehrollen spielen', sagt Mengesdorf. 'Die täglich wechselnden Einsatzorte sind schon sehr anstrengend', gibt er zu. Fernsehauftritte seien 'einfacher'. Er spielt ja nicht zum Geldverdienen, sondern aus Spaß.
Ein weiterer Grund für den ehemals Rastlosen, der die halbe Welt gesehen hat: seine neue Liebe, eine Oberfränkin, der er vor einigen Monaten begegnet ist, und die er Mitte Mai in Weiler heiraten will. Im März wird er 66 - und da fängt ja bekanntlich das Leben erst an. So verwundert es nicht, dass er auch noch als Reiseleiter bei einem Westallgäuer Busunternehmen aktiv wird. Im Sommer wird er seinen Landsleuten Oberfranken näher bringen.

20-Kilo-Grenze
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Das Chiemgauer Volkstheater gastiert am Sonntag, 2. März, um 19 Uhr im 'Löwen'-Saal in Lindenberg mit dem Lustspiel von Ulla Kling, 'Wärst doch in Kentucky bliebn'. Karten im Gästeamt unter Telefon (0 83 81) 8 03 28.