Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Amazone sammelt erste Plätze

Allgäu

Amazone sammelt erste Plätze

    • |
    • |

    Von unserer Mitarbeiterin Iris Voracek, Altusried - Den Reithelm hat Stefanie Paul immer schon auf dem Kopf, wenn sie aus dem Haus geht. Dann schauen hinten nur noch die blonden, langen Haare heraus, die zum Zopf gebunden sind. Wenn die 14-Jährige dann mit ihrer Mutter aus dem Auto steigt und im Pferde-Transportanhänger routiniert nach ihrem neunjährigen Pony namens 'Kelts Dutches' sieht, könnte vermutet werden, sie hätte nie etwas anderes gemacht. Doch mit dem Reiten hat Stefanie Paul - gemessen an ihren Erfolgen - relativ spät angefangen.

    Nicht beim Voltigieren bleiben Als Siebenjährige übte sich die Altusriederin erst einmal im Voltigieren (Turnen auf dem Pferd). 'Ich wollte aber immer reiten und nicht beim Voltigieren bleiben', stellt sie klar. Mit ihren beiden Ponys startete sie für den Reit- und Fahrverein Altusried schon früh auf kleinen Turnieren. Auf ihrer Erfolgsliste stehen unter anderem je zwei schwäbische Titel im Pony-Nachwuchs-Springen und in der Kombination sowie Platz zwei in der Dressur. Vergangenes Jahr gewann sie zudem das süddeutsche Reitpony-Championat in Kreuth.

    Wie andere Leute Briefmarken Erste Plätze sammelt Paul wie andere Leute Briefmarken. 83 Mal stand die Amazone bei Reitturnieren ganz oben auf dem Treppchen. Um ihrem ehrgeizigen Ziel, dem Bayernkader, näher zu kommen, reitet die Schülerin jeden Tag. Bevor es zum täglichen Training geht, muss Paul, die in Kempten die Maria-Ward-Realschule besucht, nach dem Mittagessen erst einmal ihre Hausaufgaben machen. 'Meistens schaffe ich es nicht, beide Pferde zu bewegen', so die 14-Jährige, die dem schwäbischen Pony-Kader angehört. 'Dann muss eins auf die Koppel und ist am nächsten Tag dran', erklärt sie weiter. Zweimal pro Woche besucht sie im Reit- und Fahrverein Altusried eine Reitstunde. Wenn sich die Gelegenheit bietet, nimmt sie mit ihrer Mutter an einem Lehrgang mit einem namhaften Trainer teil. Dann feilen beide in Kimratshofen unter den strengen Augen von Reitlehrer Stefan Radtke an ihrer Dressur. 'Dabei', erzählt Paul, 'ist mir das Springen aber lieber'. Wenn sie an ihre ersten Versuche zurückdenkt, kann sie sich auch an ihre Angst erinnern. 'Manchmal hab' ich mich vor den hohen Hindernissen richtig gefürchtet', sagt sie und fügt schnell hinzu: 'Heute macht mir das aber nichts mehr aus'. Die Frage, wie oft sie denn schon vom Pferd gefallen sei, kann die Schülerin auch nach einiger Bedenkzeit nicht beantworten: 'Da habe ich nicht gar mitgezählt'. Aber für diesen Fall hat Stefanie Paul ja immer ihren Reithelm auf.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden