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AmaTech weiter auf Talfahrt

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AmaTech weiter auf Talfahrt

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    Trotz Umsatzplus schreibt Chipkarten-Firma 'rote Zahlen' ­ Radikaler Sanierungskurs Pfronten (boni). Mit einem radikalen Sanierungskurs reagiert das neue Management der Pfrontener Ama Tech AG auf die weiterhin schlechte wirtschaftliche Lage des Unternehmens. 'Katastrophal' nennt der Chipkarten-Hersteller sein Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2001, das bei minus 25,2 Millionen Euro liegt und damit rund dreimal schlechter ausfällt, als die Bilanz 2000 (minus 8,8 Millionen Euro).

    Die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres sind immer noch rot, lassen aber einen leichten Aufwärtstrend erkennen. So sank der Verlust im Vergleich zum ersten Quartal 2001 von 5,4 auf jetzt 3 Millionen Euro.

    Firmengründer ersetzt

    Als erste Reaktion auf das schlechte Jahresergebnis wurde im März der Firmengründer und Alleinvorstand David Finn durch den früheren Philips-Manager Willem Havenkamp ersetzt (wir berichteten). Mit dem personellen Wechsel ist auch ein umfassendes Sanierungskonzept in Gang gesetzt worden. So wird sich Ama Tech künftig ausschließlich auf die Herstellung so genannter Inlays und weißer Karten (kontaktlose Chip-Karten) konzentrieren. In diesem Zuge wurde auch die Schließung der Niederlassungen in USA und Thailand veranlasst. Die erst im Herbst 2001 aufgekaufte US-Firma Qual Tec soll wieder veräußert werden.

    80 Mitarbeiter mussten gehen

    Am Standort Pfronten mussten schon im vergangenen Jahr knapp 80 Mitarbeiter ihren Hut nehmen, als die Produktion nach Thailand und Irland verlagert wurde. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen, wie aus Unternehmenskreisen bekannt wurde. Daher werde derzeit noch geprüft, 'wie groß' Pfronten sein müsse.

    Die Verluste des Vorjahres erklärt man sich bei Ama Tech vor allem durch starken Konkurrenzdruck. Da Ama Tech gleichzeitig versucht hatte, in anderen Bereichen der Chip-Karten-Produktion Fuß zu fassen (beispielsweise Entwicklung und Herstellung spezieller Maschinen und Lesegeräte), seien für das traditionelle Geschäft mit Inlays Mittel verloren gegangen. Auch seien die Material- und Personalkosten überdurchschnittlich stark ­ um rund 75 Prozent ­ angestiegen.

    Für die Zukunft bleibt bei Ama Tech das Augenmerk auf den kontaktlosen Chipkarten und computerlesbaren Etiketten. Besonders die Märkte in Asien versprächen gute Chancen, während man in Europa und Amerika zu optimitisch gewesen sei, wie aus Unternehmenskreisen bekannt wurde.

    Lizenzzahlung oder Kooperation

    Eine weitere Aufgabe für die Pfrontener Firma sei eine Einigung mit dem Hauptkonkurrenten Smartrac AG, mit dem es Streit um Patentrechte gibt. Als Optionen stehen entweder 'beträchtliche Lizenzzahlungen' an Ama Tech oder eine Kooperation der beiden Gesellschaften ins Haus.

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