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Am liebsten den ganzen Tag sporteln

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Am liebsten den ganzen Tag sporteln

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    Von Riccarda Oppold Rettenberg. - Jeder erfolgreiche Sportler hat einmal klein angefangen und sich mit guten Leistungen auf lokaler Ebene im Heimatverein hochgearbeitet. Auch im Oberallgäu gibt es viele junge Talente, die fleißig trainieren und große Ziele haben. In unserer Serie 'Auf dem Weg nach oben' stellten wir die erfolgreichsten Nachwuchssportler der Region vor. Mit einer Reportage über Matthias Pfleiderer beenden wir unsere Beiträge.'Stubenhocken - das wäre nichts für mich', sagt Matthias Pfleiderer und demonstriert sogleich seine Bewegungsfreude auf seinem Lieblingssportgerät, dem Trampolin. Der Zehnjährige ist kaum zu bremsen: Ohne Unterlass vollführt er Grätschen, Salti und Schrauben. Matthias habe von klein auf einen unbändigen Bewegungsdrang gehabt, berichtet seine Mutter und Trainerin Sonja Pfleiderer, die früher selbst erfolgreiche Trampolinturnerin war. 'Wir müssen ihn immer bremsen', erzählt sie. 'Am liebsten wäre er den ganzen Tag draußen und würde Sport machen.' Dabei muss sich der Fünftklässler, der im Moment noch die Volksschule in Rettenberg besucht, zur Zeit aufs Lernen konzentrieren: Er möchte nach Sonthofen auf die 'Sport-Realschule'. Seine Priorität steht damit fest: 'Die Schule ist das Wichtigste, aber gleich danach kommt das Trampolin.'Auf dem steht der Nachwuchssportler aus Untermaiselstein immerhin zwei Mal pro Woche, im Sommer sogar drei Mal. Seine Eltern Ernst und Sonja Pfleiderer leiten das Training in Immenstadt. In der Leistungsgruppe, in der auch Matthias trainiert, sind 15 bis 20 Kinder. Am meisten Spaß macht ihm beim Springen, dass man sich dabei so schön austoben kann, erzählt der Zehnjährige. 'Manchmal habe ich aber Angst vor neuen, schwierigen Sprüngen', gibt er zu. Dann muss er seinen ganzen Mut zusammennehmen - denn kneifen gilt nicht für einen Trampolinsportler. Wenn er es dann geschafft habe, sei er ziemlich stolz auf sich. Mut, da ist sich auch Sonja Pfleiderer sicher, ist eine Eigenschaft, die jeder, der das Trampolinturnen lernen will, mitbringen muss. 'Man darf keine Angst haben. Außerdem braucht man Körperbeherrschung und eine gewisse Kraft', erläutert die Expertin. Um sich neue Sprünge vorstellen und sie dann ausführen zu können, bedarf es zudem einer ausgeprägten Konzentrationsfähigkeit. An der mangele es Matthias noch manchmal, sagt seine Mutter.

    Die Haltung ist noch nicht perfekt Zwar könne er Sprünge gut umsetzen, aber er achte zu wenig darauf, die Spannung zu halten. 'Die Haltung ist seine Schwäche', findet die strenge Trainerin. Erfolg hat Matthias Pfleiderer trotzdem zur Genüge: Er war in seinem Jahrgang fünf Mal bayerischer Vizemeister, drei Mal bayerischer Mannschafts-Vizemeister und hat mit seiner Mannschaft bei der deutschen Meisterschaft den dritten Platz belegt. Eigentlich kein Wunder, dass der Nachwuchssportler so erfolgreich ist: Seit er laufen kann, vollführt er waghalsige Sprünge auf dem Trampolin. Durch seine akrobatikbegeisterten Eltern sei er schon als Kleinkind in den Sport hineingewachsen, berichtet Matthias. Am liebsten macht der Zehnjährige Doppelschrauben - die könne er auch ziemlich gut, sagt er. Wenn er gerade mal nicht auf dem Trampolin turnt, geht Matthias Fußball oder Tennis spielen oder macht auf Skiern die Pisten unsicher. 'Ich könnte das einfach nicht - den ganzen Tag vor dem Computer sitzen', erklärt er. 'Bewegung macht mir sehr viel Spaß.'

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