Mit Thomas Müller, dem Direktor der Volksschule und der Polytechnischen Schule, und seinem Kollegen Karl Kessler, dem Direktor der Haupt- und Förderschule, gehen im Kleinwalsertal zwei verdiente Schulmänner in Pension. Im Kreise ihrer Kollegen verabschiedete Bürgermeister Werner Strohmaier die beiden engagierten Pädagogen. Ihre Verdienste hätten durch ihre weiteren Ämter im öffentlichen Leben weit über ihre Aufgaben als Schulleiter hinausgereicht.
So war Thomas Müller fünf Jahre Gemeindevertreter, Obmann und Mitglied des Vorstandes sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Kleinwalsertaler Raiffeisenholding, zugleich im Pfarrkirchenrat und Obmann des einheimischen Männerchors. Sein Kollege Karl Keßler gehörte als Ersatzmann ebenfalls fünf Jahre dem Kommunalparlament der Gemeinde Mittelberg an, er leitete zeitweilig das Walser Jodlerchörle und ist Leiter des Männerchors und des Kirchenchors, sowie Organist.
Mittlere Reife oder Abitur auch im Kleinwalsertal?
Gemeindechef Strohmaier nutzte die Gelegenheit auch, um auf die Besonderheiten des Kleinwalsertaler Schulsystems hinzuweisen, das sich von der Schulstruktur des Freistaates Bayern in einigen wesentlichen Punkten unterscheidet.
Unter dem Dach des Schulzentrums in Riezlern sind vier der österreichischen Schultypen vereinigt: Volksschule, Polytechnische Schule, Förderschule und Hauptschule.
Aber es gebe noch keine Möglichkeit, die Schullaufbahn mit dem Abitur oder der Mittleren Reife nach bayerischem Standard abzuschließen. Deshalb sei für ihn ein wichtiges Ziel für die Zukunft des Schulwesens im Kleinwalsertal, hier künftig auch einen Schulabschluss anbieten zu können, der den für Bayern geltenden Kriterien entspreche. "Damit wollen wir unserer Jugend Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnen, die über das Kleinwalsertal und das Land Vorarlberg hinausreichen", betonte Strohmaier.