Oberallgäu | pts | Die Gewerkschaft Verdi ist empört über die Personal-Sparpläne der drei Stiftungsaltenheime in Immenstadt, Sonthofen und Altusried. Dass die Einrichtungen - wie jüngst angekündigt - Mitarbeiter in eine gesonderte Betriebsgesellschaft ausgliedern wollen, um durch niedrigere Gehälter Kosten zu sparen, wird als Lohn-Dumping auf dem Sozialsektor empfunden. Gewerkschaftssekretärin Jutta Aumüller, bei Verdi zuständig für den Fachbereich Gesundheit, ruft stattdessen dazu auf, gemeinsam mit der Arbeitnehmer-Vertretung gegen den "Unterbietungs-Wettbewerb" durch private Konkurrenz anzukämpfen.
Wie berichtet, wollen die drei unter kommunaler Aufsicht stehenden Stiftungshäuser der gegenwärtigen engen Finanzlage entgehen und rund 300000 Euro einsparen. Personal, das nicht im Kernbereich Pflege arbeitet, soll in einer eigenen Betriebsgesellschaft angestellt werden. Dort gelten dann nicht mehr die höheren Gehälter, wie sie im Öffentlichen Dienst gezahlt werden. Nur so könne man der privaten AltenheimKonkurrenz und den verlangten niedrigeren Pflegesätzen Paroli bieten, sagen die Arbeitgeber.
Aus Sicht der Gewerkschaft ist die Vorgehensweise der Stiftungen der völlig falsche Weg. Die Lohnspirale drehe sich nur noch weiter nach unten. Verdi-Sekretärin nennt in einer Stellungnahme ein Beispiel, was eine Flucht aus Tarifverträgen bewirke.
So gliedere die Arbeiterwohlfahrt mittlerweile auch die Pflegekräfte in einer Service-GmbH aus. Mitarbeiter motiviere es nicht, noch weniger zu verdienen.
Aufbegehren gegen Kostendruck

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Die Gewerkschaft fordert die Führung der Altenheime und die in den Stiftungsräten sitzenden Kommunalpolitiker auf, mit ihr gemeinsam gegen den fortwährenden Kostendruck und die ungenügenden Sozialbedingungen im Pflegesystem aufzubegehren.