Nesselwang | dim | Die ehemalige Schule an der Poststraße beherbergt künftig die Nesselwang Marketing GmbH (NeMaG) sowie die Tourist-Information. Der Marktgemeinderat billigte die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung einstimmig.
Weil das Objekt nicht mehr als Schule genutzt werde, so Bürgermeister Franz Erhart zu Beginn, und die Grundschule in den beiden neueren Gebäuden gut untergebracht sei, habe sich der Markt über dessen Verwendung Gedanken gemacht. Nachdem die Vorplanung in den Kosten deutlich über 800000 Euro gelegen habe, habe man den Architekten beauftragt, eine günstigere Lösung zu erarbeiten, die trotzdem den Bedürfnissen der künftigen Nutzung entspreche.
NeMaG-Geschäftsführer Robert Frei erklärte, der Standort der bisherigen Tourist-Information in der Lindenstraße sei zwar zentral, aber nicht optimal. Es gebe zu wenige Räume, kaum Parkplätze, keinen Aufenthaltsbereich und das Prospektlager im Keller sei zu klein. Außerdem fehle Platz für Vermieterberatung und Gäste-WC. Zudem falle reichlich Miete an. Die alte Schule wäre dagegen ideal.
Architekt Franz Geyer erläuterte seine überarbeitete Planung. Am denkmalgeschützten Teil werde nicht viel verändert. Wichtig seien der behindertengerechte Zugang und der großzügig gestaltete Eingang. Mehrere Räume im 1. Stock würden nicht aufwendig ausgebaut und könnten später verbessert werden. Dadurch, dass etwa nur der Eingangsbereich neu gestaltet werde und der Aufzug wegfalle, sinken die Kosten um mehr als 300000 Euro.
Marktgemeinderat Ludwig Reffler wies darauf hin, dass in der "abgespeckten Version" die ursprüngliche Planung kaum noch erkennbar sei und meinte: "Ich würde lieber woanders sparen, als an der Ausstattung." Auf die Frage von Marktgemeinderat Josef Korn nach der Wärmedämmung, antwortete der Bürgermeister: "Es ist eine Dämmung da, das Haus war ja schließlich eine belegte Schule.

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" Marktgemeinderat Hans Georg Allgaier forderte: "Man sollte darauf achten, sich für weitere Verbesserungen nichts zu verbauen." Den Vorschlag von Marktgemeinderätin Regine Breuning, die Toiletten allgemein zugänglich zu machen, griff der Rathauschef nicht auf: "Die öffentliche Toilette bleibt im Kurpark wie bisher."
Mutiger Schritt des Markts
Auf die Frage von Marktgemeinderat Andreas Friederich, ob der Sonnenschutz ganz entfalle, antwortete der Architekt, dies sei nur im 1. Stock der Fall. Marktgemeinderat Edmund Martin bezeichnete den Plan als Lösung, die den Belangen des Tourismus Rechnung trage. "Der Markt macht auch mit 500000 Euro einen mutigen Schritt.
" Sein Kollege Peter Schlichtling lobte das Vorhaben ebenfalls: "Es gefällt mir gut, vor allem der Eingang. Die Leute sollen hin und weg sein, wenn sie ins Haus kommen." Marktgemeinderat Gerhard Straubinger betonte: "Unser enger finanzieller Rahmen zwingt uns zum Pragmatismus, ich bin mit der Planung sehr einverstanden."
Kämmerer Martin Keller sieht bei circa 450000 Euro Kosten und 35 Prozent Zuschuss die Belastung für den Markt von rund 83000 Euro (nach Abzug der Mietkosten) gut finanzierbar. Wenn die Kosten unter 500000 Euro gedrückt sind, wird das Vorhaben im Herbst dem Marktgemeinderat zum Beschluss vorgelegt.