Der Alpenverein, Sektion Kaufbeuren-Gablonz, hat bei der Jahresversammlung nach kurzer Diskussion die Beiträge für Mitglieder erhöht. Vorausgegangen war eine ausführliche Erklärung der beiden Vorsitzenden, Ulrich Beer und Ralf Trinkwalder.
Deutlich grenzten sie dabei die Einnahmen und Ausgaben der Sektion und des Kletterzentrums voneinander ab. Auf der einen Seite standen die Kosten und die Finanzierung des 1,68 Millionen Euro teueren Kletterzentrums, auf der anderen der Vereinshaushalt. Detailliert trugen die Vorsitzenden vor, wofür die bisherigen Beiträge aufgewendet wurden. Hier zeigte sich, dass zum Beispiel vom Mitgliedsbeitrag der Erwachsenen (50 Euro) mehr als 30 Euro an den Verband abgegeben werden mussten - unter anderem wegen der hohen Versicherungsbeiträge. Mit den neuen Räumlichkeiten und den steigenden Mitgliederzahlen habe der Verein erhöhte Personalkosten, inzwischen seien vier Leute angestellt. Verbesserter Service und eine umfangreiche Mitgliederverwaltung sowie Buchhaltung würden eine Beitragserhöhung notwendig machen, so Beer.
Ebenso schlagen die Betriebskosten der Vereinsräume mit etwa 29 000 Euro zu Buche. Als Damoklesschwert schwebe zudem eine Versicherungsbeitragserhöhung in Höhe von fünf Euro je Mitglied über den Beiträgen.
Künftig zahlen Mitglieder ab dem 25. Lebensjahr 60 Euro im Jahr, zehn Euro mehr als bisher. Der ermäßigte Beitrag stieg um fünf Euro auf 30 Euro, Gastmitglieder, die bereits einer anderen Sektion angehören, zahlen weiterhin 15 Euro. Junge Mitglieder von 18 bis 25 Jahre müssen künftig 25 statt 20 Euro berappen, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre 15 Euro (früher 10 Euro). Der Familienbeitrag beträgt 90 Euro.
Die Arbeit des Vorstandsgremiums wurde von den anwesenden Mitgliedern auf die Weise anerkannt, dass Ulrich Beer und Ralf Trinkwalder ohne Gegenstimmen das Vertrauen der Mitglieder für eine weitere Wahlperiode ausgesprochen bekamen.
In ihrem Bericht erzählten Beer und Trinkwalder von den vielen Aktivitäten des Vereins und davon, dass die Mitglieder 17 000 Stunden Eigenarbeit am Vereins- und Kletterzentrum geleistet hatten. Überaus zufrieden zeigten sich die Sektionschefs mit den stark steigenden Mitgliedszahlen. Waren im vergangenen Jahr 519 Neuzugänge zu verzeichnen, so wurden in diesem Jahr bereits 161 Eintritte vermerkt.
Nach dem Kassenbericht des Schatzmeisters Marcus Zappe, der die Kosten, die Finanzierung und die Wirtschaftlichkeitsrechnung des Kletterzentrums aufschlüsselte, wurde der Vorstand auf Antrag der Revisorin Pia Buntin einstimmig entlastet.
Nicht mehr zur Verfügung standen für einen Vorstands- oder Referentenposten Thomas Bosse, Lissy Kuhne, Albert Schuster, Peter Zedlitz, Hartmut Stauder und Martin Weinmüller. Aus dem Beirat wurden Gabi Elstner, Andreas Gabel, Michael Dressler und Wolfgang Wendel verabschiedet. Wahlleiter Martin Ebner präsentierte aber ein nahezu komplettes Führungsteam - nicht besetzt wurde der Posten Öffentlichkeitsreferent - für den Wahlgang, das einstimmig gewählt wurde (siehe Infokasten). (kau)
Das Kletterzentrum des Alpenvereins lockt viele Sportler nach Kaufbeuren. Weil dadurch aber auch die Betriebskosten steigen, musste bei der Jahresversammlung der Mitgliedsbeitrag erhöht werden. Foto: Mathias Wild