Von Jochen Sentner Kempten - Schlechte Nachrichten von Saurer Allma: Die Kemptener Fabrik stellt zum Jahresende die Produktion ein. 65 der rund 140 Mitarbeiter sind betroffen. 'Auslastungsprobleme in der Montage' an den Standorten Krefeld und Kempten nennt die Geschäftsführung als Grund. Die Herstellung der Zwirnmaschinen wird in der größeren Niederlassung am Niederrhein konzentriert.'Die Umstrukturierung fällt uns dort leichter', begründet Wolfgang Leupers vom Werk in Krefeld diese Entscheidung. Der Umzug der kleineren Produktion zur größeren sei aus Kosten- und Platzgründen sinnvoll. 215 Mitarbeiter hat das Werk in Krefeld. Ohne Neueinstellungen sollen diese die Fertigung fortsetzen. 'Es war einfach seit geraumer Zeit nicht mehr genug Arbeit für beide Standorte da', sagt Leupers. Sinkende Marktvolumina und Verkaufspreise, verbunden mit großen Marktschwankungen hätten dazu geführt. Auch am Umsatz war dies abzulesen: 2002 vermeldete die Kemptener Niederlassung noch 39,5 Millionen Euro, für 2006 stehen 32 Millionen in den Planzahlen. Den betroffenen Beschäftigten in Kempten versuche man Arbeitsplätze innerhalb der Saurer Gmb H oder im Mutterkonzern anzubieten. Daneben soll eine Qualifizierungsgesellschaft gegründet werden, in der die Mitarbeiter für andere Tätigkeiten weitergebildet werden können. Und es werde einen noch zu verhandelnden Sozialplan geben, versichert der technische Geschäftsführer.
Einzelne Abteilungen bleiben Was passiert dann mit den verbleibenden 75 Allma-Beschäftigten? 'Die bleiben in Kempten und arbeiten in gewohnter Weise weiter', erläutert Leupers. Verkauf, Entwicklung, Textiltechnologie, Originalteilverkauf und Service werden im Allgäu fortgesetzt: 'Das sind alles absolute Spezialisten. Diese Einheiten in Kempten abzubauen und in Krefeld zu installieren würde nur Kosten verursachen.' Insofern sei die Zukunft dieser Allma-Mitarbeiter 'auf lange Sicht gesichert'. Reifenkord und technische Garne sowie Effektgarne sind der Beritt der Kemptener Entwickler. Noch unklar ist laut Leupers, was mit Gebäuden und Grundstücken passiert, wenn die Maschinen am Jahresende still stehen. Flächen im Umgriff der Fabrik waren bereits einmal ins Auge gefasst für die Ansiedlung des Möbelhauses Neubert. Derzeit im Gespräch ist, ein Areal für einen Bau- und Gartenmarkt zu ermöglichen. Der Betriebsrat des Unternehmens will über die neue Situation in einer Sitzung am Freitag beraten, verlautete gestern aus dem Gremium. Der Vorsitzende und die Geschäftsleitung der Kemptener Niederlassung waren gestern auf Außenterminen.