Jeder einzelne der 28 Mitarbeiter hat seine Aufgabe. Jeder macht das, was er kann. Der eine hobelt, der nächste sägt, wieder ein anderer leimt. Und alle arbeiten gemeinsam an denselben Endprodukten: Holzartikel für große Baumarktketten und andere Unternehmen.
Auch die Stempelkästen der diesjährigen Sommeraktion unserer Zeitung wurden in den Räumen der Schreinerei der Allgäuer Werkstätten von Menschen mit geistiger Behinderung in Kempten gefertigt. Konzentriert schraubt Christoph Dürrheimer am hinteren Ende der Halle Scharniere in ein Holzgestell. Dann bringt der 31-jährige Mann mit Downsyndrom silberne Ketten an. Zum Schluss der Test – der Klappbock steht. Christoph Dürrheimer lächelt zufrieden. Er hat Spaß bei der Arbeit, sagt er, setzt sich die blauen Schutzkopfhörer auf und werkelt konzentriert weiter.
'Die Arbeit bedeutet ihnen viel', sagt Gruppenleiter und Schreiner Rudi Eberle über seine 28 Mitarbeiter. 'Sie sind stolz drauf.' Er betreut die 19 bis 57 Jahre alten Frauen und Männer mit geistiger Behinderung nicht nur als Schreinermeister, sondern auch pädagogisch. 'Jeden einzelnen Arbeitsschritt verteilen wir', sagt Eberle – je nach Schwierigkeit.
So auch bei den Stempelkästen. Erst wurde gesägt, gehobelt, geleimt, es wurden Löcher gebohrt und schließlich wurde der Kasten zusammengebaut. Neun dieser Stempelkästen, stehen noch bis Ende Oktober an verschiedenen Allgäuer Seen. Wer einen dieser Seen umrundet, kann sich einen Stempel abholen. Um an unserer Sommeraktion teilzunehmen, sind mindestens vier Umrundungen Voraussetzung – egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, schnell oder langsam.
300 bis 400 Stück pro Jahr
Die ursprüngliche Funktion des kleinen Holzhäuschens ist jedoch nicht, einen Stempel zu beherbergen. Normalerweise verkaufen die Allgäuer Werkstätten es als Geschenkbox für Weinflaschen. Man kann es aber auch als Nistkasten für Vögel verwenden. Laut Dennis Schlottmann, Fachbereichsleiter des Vertriebsinnendienstes, fertigen die 28 Mitarbeiter der Kemptener Schreinerei davon 300 bis 400 Stück pro Jahr.
Bei jedem einzelnen Holzhäuschen teilen sie die Arbeit untereinander auf. Und jeder übernimmt die Aufgabe, die er übernehmen kann.